Haan: Versteigerung - Viel Rilke für nur fünf Euro

Im Haaner Bahnhof gab es Fundsachen als Schnäppchen. Neben Büchern, Schmuck und Uhren gab es auch Mobiltelefone und Digitalkameras zu erstehen.

<strong>Haan. Ein Koffer voller Bücher, Digitalkameras, Mobiltelefone, ein Holzregal, Schmuck, Uhren, Sonnenbrillen, Teppiche oder Steppdecken - was in den Zügen der Deutschen Bahn AG liegen bleibt, lässt sich kaum aufzählen. Gesammelt werden die verlorenen Dinge zentral in Wuppertal. Dort kommen sie wöchentlich unter den Hammer. Zweimal im Jahr führen die Mitarbeiter Außenversteigerungen im Haaner Bahnhof durch. "Denen gefällt die Atmosphäre hier", sagt Andreas van der Lest, der den Kulturbahnhof betreibt und selbst schon erfolgreich mitgeboten hat: einen Schlafsack für die Kinder, zwei Koffer, eine Kosmetiktasche inklusive Inhalt und zwei Kunstdrucke. Die Koffer sind voller Kleidung und Schuhen. "Das geht alles in die Altkleidersammlung", sagt von der Lest, schließlich hatte es seine Frau Petra nur auf den chicen Trolley abgesehen. "Nicht schlecht für 25 Euro, oder?", freut er sich. Währenddessen bringt Auktionator Wolfgang Remy ein Teil nach dem nächsten an den Mann. Er ist heute zum letzten Mal dort zu Gast. Der Leiter des Fundbüros wird versetzt. "Ich bedanke mich recht herzlich. Dass es hier immer so gut war, lag daran, dass sie so toll waren", lobt er die rund 50 Gäste im Bahnhof, bevor er Mikrophon und Hämmerchen an seinen Kollegen Joachim Clemens weitergibt.

Tim (7) hält stolz einen tragbaren CD-Player in den Händen. Da hat seine Mutter Anja Windhagen zugeschlagen. Für zwei Euro hat sie das Gerät ersteigert. "Wir kommen immer hierhin, das ist super", sagt sie und lässt sich auch ein Holzregal und ein Sweatshirt nicht entgegen.

Die nächste Versteigerung in Haan findet am Freitag, 14. September, statt.

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