Auf diese Mail sollte niemand antworten – und schon gar nicht in bestem Gottvertrauen das Geld irgendwohin überweisen. „Ich habe den Vorfall sogleich bei der Polizei angezeigt“, sagte der hörbar perplexe Pfarrer.

Am Freitagmorgen habe er gemerkt, dass etwas nicht stimmt, berichtet Monsignore Ullmann: „Ich konnte nicht wie gewohnt meine Mails abrufen.“ Kurz darauf meldeten sich erste Gemeindemitglieder, um zu fragen, was denn los sei und wie es ihm denn jetzt gehe – in der Türkei.

Da dämmerte es dem Geistlichen, dass es sich um mehr handelt, als eine einfache technische Störung. Er kontaktierte den Mail-Anbieter und machte seine Anzeige bei der Polizei. Bis zum Freitagnachmittag war nicht bekannt, ob durch die falsche Mail und den gehackten Mail-Account irgendjemandem ein finanzieller Schaden entstanden ist.

Herbert Ullmann selbst ist natürlich nicht in der Türkei, sondern macht über Pfingsten frei: „Ich brauche jetzt erst einmal eine Auszeit.“

Im Fachkommissariat gegen Internetbetrug bei der Kreispolizei Mettmann raten die Experten, im Falle eines Identitätsdiebstahls sofort zu handeln und Anzeige zu erstatten. Zudem müsse geprüft werden, ob durch den gehackten Mail-Account weitere persönliche Konten betroffen sind. Da viele Internetnutzer dasselbe Passwort für unterschiedliche Konten nutzen, könnten auch diese angegriffen worden sein.

Grundsätzlich sollte das Passwort des gehackten Accounts zurückgesetzt werden. Hierbei solle man jedoch zunächst überprüfen, ob der Hacker eine „Umleitadresse“ eingerichtet hat. Dies sollte im Mail-Programm ersichtlich sein; ansonsten kundige Freunde oder Bekannte hinzuziehen.

Über eine solche Umleitung könnte der Hacker von der Passwortänderung erfahren.