Entspannte Entsorgung am Wertstoffhof

Dank der zusätzlichen Annahmestelle für Grünschnitt an der Krischerstraße ist die Situation auf dem Wertstoffhof deutlich besser geworden.

Monheim. „Wo kommt das hin?“, fragt ein älterer Herr und zeigt auf eine blaue Tüte, in der eine Daunenbettdecke steckt. „Sperrmüll!“, sagt Karl-Heinz Skowronek. Es ist relativ ruhig auf dem Wertstoffhof im Knipprather Busch. Das liege daran, dass seit kurzem samstags keine Anhängerladungen mit Grünschnitt mehr angenommen werden, meint Sita-Mitarbeiter Skowronek, der das allwöchentliche Treiben auf dem Hof überwacht.

Der Mann in orange ist seit mehr als sechs Jahren jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag für die ordnungsgemäße Verteilung des Mülls der Monheimer in die vorgesehenen Container zuständig. Ob Elektroschott, Gartenabfälle oder Fliesen — Skowronek hat für alles einen Container. Außer für Styropor. „Das nehmen wir schon seit Jahren nicht mehr an“, sagt er einer Frau, die eine ganze Tüte des Kunststoffes hier abladen wollte.

Bei gutem Wetter steht die Schlange der Autos, die zum Wertstoffhof wollen, bis zum Kreisverkehr an der Baumberger Chaussee. Um den enormen Andrang etwas zu entzerren, stellte das Entsorgungsunternehmen Sita, das den Wertstoffhof im Auftrag der Stadt betreibt, einen zusätzlichen Container für Grünschnitt auf dem alten Shell-Gelände am Ende der Krischerstraße auf. Bis zum 5. Mai. Dann ist die Schnittsaison vorbei.

Neben dem grünen Container steht Reinhard Huisken und nimmt den Müll entgegen. Auch er ist mit Herz und Seele dabei: „Hier lernt man die Monheimer von einer anderen Seite kennen“, erzählt er. „Als Müllmann bin ich immer der Gehasste, der mit dem Wagen im Weg rum steht. Hier sind die Leute froh, dass ich da bin und ihren Müll annehme.“ Zum Dank bekommt er oft Schokolade oder Kekse.

Heinz Klein hat die ganze vergangene Woche im Garten gearbeitet. Jetzt müssen die Äste, Blätter und das Gestrüpp irgendwo hin. „Sonst fahre ich immer zum Wertstoffhof“, sagt der Rentner. „Das hier jetzt auch jemand steht ist toll, weil ich in der Nähe wohne und es hier auch nicht so überfüllt ist.“ Reinhard Huisken packt mit an und hilft dem Mann.

Während es an der Krischerstraße noch moderat zugeht, herrscht auf dem Wertstoffhof jetzt zur Mittagszeit Hochbetrieb. „Immer kurz vor Feierabend, ist ja klar“, murmelt Karl-Heinz Skowronek und wirft einen Blick in den vollen Kofferraum von Familie Doevenspeck: Zwei volle Wäschekörbe mit Keramikscherben. „Ich gebe Keramikkurse, da muss man sich ab und zu mal von Dingen trennen“, sagt Angela Doevenspeck. Skowronek zeigt, in welchen Container sie ihre Keramik kippen können. Ein Eimer kostet einen Euro.

Von einer Dame hat er ein Schild geschenkt bekommen, das sie nicht mehr braucht. Darauf steht: Wollen Sie mit dem Chef sprechen, oder mit jemandem der sich auskennt? „Lustig, ne? Die Leute schmeißen Dinge weg, das glaubt man nicht“, murmelt Skowronek und nimmt die nächste Fuhre an.

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