Landesbetrieb schneidet Bäume im Eiltempo

Zwischen Ratingen und Wülfrath arbeitet Straßen NRW 20 Jahre Rückstand auf.

Landesbetrieb schneidet Bäume im Eiltempo
Foto: Simone Bahrmann

Mettmann/Wülfrath/Ratingen. Gesplittertes Astwerk, trostlose Baumstümpfe und dazwischen immer noch Buschwerk — so sieht es an der Landstraße zwischen Ratingen-Homberg und Obschwarzbach aus. Der Landesbetrieb Straßen NRW schneidet in größter Eile einen Gehölzstreifen an der Meiersberger Straße (L 422) zurück, weil am Samstag die Vogelschutzzeit beginnt.

„Wir arbeiten einen Pflegerückstand von 20 Jahren auf“, sagt der Baumkontrolleur des Betriebs, Gerd Kranefuß. Möglich werde das durch den milden Winter: Es stehe mehr Arbeitskraft zur Verfügung, weil die Gärtner weniger Winterdienst leisten mussten als in den vergangenen Jahren.

Erlaubt ist der Schnitt an Bäumen und Büschen nur bis Ende Februar, und eigentlich sollten Gärtner laut Naturschützern längst fertig sein: Die Vögel nisten wegen des milden Wetters früher.

Die Gehölzexperten erledigen deshalb zunächst nur grobe Arbeiten und räumen den Astschnitt provisorisch beiseite. „Häckseln können wir auch in der nächsten Woche noch“, sagt Kranefuß. Rund 800 Meter Straße gelte es, zu bearbeiten.

Die Kritik lässt nicht auf sich warten: „Straßen NRW hinterlässt verbrannte Erde. Da wird nicht zurückgeschnitten, sondern abgekniffen, dass nichts mehr wächst“, klagt WZ-Leser Ulrich Beyer, Mitglied des Bürgervereins Obschwarzbach.

Kranefuß zeigt Verständnis: „Es sieht immer furchtbar aus, wenn wir kommen.“ Der turnusmäßige, strenge Rückschnitt spare Aufwand. Und: Die Bäume blieben ja stehen.

Notwendig seien die Arbeiten, um die Sicherheit entlang der Straße zu erhalten. Anwohner hätten sich beklagt, dass der Radweg überwuchert sei, Bauern wollten, dass ihre Felder frei sind, sagt Kranefuß.

Einen Trost für die Anwohner hat der Baumexperte: „Sobald die Büsche ausgeschlagen haben, sieht man es kaum noch. Und in fünf Jahren müssen wir wieder nachschneiden.“

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