Streit um Ausbau des Haaner Gymnasiums

Ob die Schule in Zukunft drei- oder vierzügig sein wird, entzweit die Gemüter. Uneinigkeit über Anmeldezahlen.

Haan. Meike Lukat lässt nicht locker: Mit einem Antrag an die Haaner Stadtverwaltung will sie in der kommenden Sitzung des Schulausschusses vom 2. Dezember geklärt wissen, wie die Prognosen für die Anmeldezahlen des Gymnasiums Adlerstraße aussehen. Den Antrag stellte sie am Mittwoch im Nachgang der Ratssitzung vom Dienstagabend, in der intensiv über die Frage des drei- oder vierzügigen Ausbaus des Gymnasiums debattiert wurde.

Während CDU, FDP und GAL auch nach dem Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) keine Änderungen in den Berechnungsgrundlagen sehen, geht Lukat davon aus, dass sich die Daten seit Erstellung der Gutachten, die der aktuellen Planung des Neubaus zugrunde liegen, sehr wohl geändert haben. Die GPA hatte aufgrund der demografischen Entwicklung ein Nachdenken auch über einen dreizügigen Ausbau angeregt.

Lukat bezieht sich mit ihrem Antrag jedoch nicht auf die Angaben der GPA, deren Berechnungen in der Regel Datenmaterial des statistischen Landesamtes IT NRW zugrunde liegt. Bekannt ist, dass dies mitunter stark von den Zahlen abweicht, die die Stadt Haan selbst über die Einwohnerentwicklung erhebt.

Wie aus einer von der Stadt veröffentlichten Liste zu ersehen ist, sind die Anmeldezahlen am Haaner Gymnasium von 2012 bis 2014 von 120 auf 97 gesunken. In diesem Jahr konnte das Gymnasium daher erstmals nur drei Eingangsklassen gründen. Die Gesamtzahl der Schüler über alle Jahrgänge ist im gleichen Zeitraum von 932 auf aktuell 871 geschrumpft. Meike Lukat zufolge müssen für eine Vierzügigkeit jedoch insgesamt 850 Schüler angemeldet sein. Schrumpfe die Zahl in gleichem Tempo weiter, werde dieser Wert schon 2016 unterschritten.

CDU und FDP sehen indes keinen Grund zu einer Neubewertung des Datenmaterials. „Es hat sich überhaupt nichts geändert. Die Entscheidung für einen vierzügigen Ausbau wurde auf Basis sorgfältig recherchierter Zahlen und Fakten gefällt“, betonte CDU-Fraktionschef Jens Lemke. Auch in 15 Jahren noch müsse das Gymnasium für Schüler, Eltern und Lehrer attraktiv sein.

Am 24. November berät auch die eigens dafür gegründete Arbeitsgruppe über die Zukunft der Haaner Schullandschaft — und damit auch des Gymnasiums.

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