Gesucht: Thieles Nachfolger
Erste Namen der möglichen Kandidaten für das Bürgermeisteramt werden gehandelt.
Hilden. Ein Jahr hat er noch. Dann gibt Bürgermeister Horst Thiele sein Amt ab. Dass er nicht noch einmal kandidiert, ist keine Überraschung: „Ich habe bei meiner Wahl gesagt, dass ich nur eine Amtsperiode lang Bürgermeister sein werde“, sagt Thiele.
Und nun geht er noch früher. „Am 13. Juni bringe ich den Antrag in den Wahlausschuss ein“, sagt er. Für die Hildener eine gute und schlechte Nachricht zugleich. Schlecht, weil Thiele beliebt und Bürgernähe für ihn mehr als ein Wahlspruch ist. Gut, weil die Bürger durch die Zusammenlegung von Kommunal- und Bürgermeisterwahl — eine Entscheidung, die dem Bürgermeister obliegt — nur am 25. Mai 2014 an die Wahlurne müssen und nicht noch einmal im Folgejahr.
„Ich gehe nicht früher, weil mir mein Amt nicht mehr gefällt. Es macht einfach Sinn“, sagt Thiele: „Gerade in der Hildener Situation. Wir haben sieben Fraktionen im Rat, und die meisten werden einen eigenen Kandidaten aufstellen.“ Würde er seine Amtszeit bis 2015 fortsetzen, käme auf die Hildener ein weiteres Jahr Wahlkampf zu — das wäre der Wahlbeteiligung wohl nicht zuträglich.
Wenn er sein Amt abgibt, wird Thiele 62 Jahre alt sein. „Ich bin seit 45 Jahren bei der Stadt beschäftigt. Ich muss nicht als Polit-Opa durch die Gegend turnen“, sagt er. Was kommt danach? „Es gibt noch keine konkreten Pläne. Ich ruhe mich erst mal aus“, sagt er und lacht. Der Startschuss für die Suche nach einem Nachfolger ist also gefallen. Thiele: „Ich könnte mir da viele vorstellen. Aber die Wähler entscheiden.“
Auf ihre Kandidatensuche angesprochen, halten sich die Parteien bedeckt. Die Entscheidung der SPD, für die Thiele vor vier Jahren 46,4 Prozent der Stimmen holte, dürfte besonders spannend sein. Ein möglicher Kandidat ist Apostolos Tsalastras, ehemals Ortsvereinsvorsitzender, heute Kämmerer der Stadt Oberhausen — ein Verwaltungsmensch.
Die CDU holte bei der Bürgermeisterwahl 2009 mit Angelika Urban 26,1 Prozent. Im Gespräch als neue Kandidatin ist die Fraktionsvorsitzende Marion Buschmann — „so früh möchte ich mich dazu noch nicht äußern“, kommentiert dies der Stadtverbandsvorsitzende Jörg Brandenburg.
Die Bürgeraktion, die Unabhängigen Hilden (dUH) und die Freien Liberalen (FL) haben schon beim Haushalt zusammengearbeitet. Ein gemeinsamer Bürgermeisterkandidat ist also denkbar — vielleicht Patrick Strösser, früher Vorsitzender der CDU, heute in der Bürgeraktion, mit Sympathien der Unabhängigen Hilden.
„Es steht noch nicht fest, ob wir einen eigenen Kandidaten aufstellen“, sagt Ludger Reffgen, Fraktionsvorsitzender der Bürgeraktion, und kündigt eine Entscheidung im Laufe des Sommers an. Auch die Freien Liberalen machen sich laut Fraktionsvorsitzendem Friedhelm Burchartz „konkrete Gedanken“, die sie erst im Sommer äußern wollen. Ebenso die Bündnisgrünen: „Wir haben noch keine endgültige Position“, sagt Sprecherin Helga Achterwinter.
Rudolf Joseph bezieht hingegen klare Position: „Mein Traumberuf ist es, Bürgermeister in meiner Stadt zu sein“, sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeister. Er war 2009 bereits angetreten und erreichte 17,6 Prozent. Allerdings betont er: „Ob ich kandidiere, ist noch nicht klar. Nach den Sommerferien beschäftigen wir uns damit “, sagt Joseph.
