Beim WZ-Mobil am Moltke-Platz: „Es muss einfach öfter kontrolliert werden“

Anwohner und Schule wünschen sich am Moltkeplatz mehr Einsatz von der Stadtverwaltung.

Krefeld-Cracau. Die abendlichen Trinkgelage von Jugendlichen vor dem Moltke-Gymnasium sorgen bei Anwohnern und der Schule für Ärger. Am WZ-Mobil wurde eifrig diskutiert.

Hausmeister Achim Krupp ist seit August am Moltke. "Diese Feiern abends werden immer schlimmer. Man muss aufpassen, dass man nicht angepöbelt wird." Lehrer, die abends noch etwas in der Schule zu tun haben, würden gar nicht erst durch den Vorderausgang rausgehen. Krupp zeigt auf eine zerbrochene Fensterscheibe. "Da wurde eine Flasche ins Gebäude geworfen. Gerade der Vandalismus nimmt zu. Dabei werden dann auch Laternen kaputt geworfen."

Manchmal könne man ja mit den Jugendlichen reden, aber die schwarzen Schafe seien größtenteils ja gar nicht selbst vom Moltke. "Einige sind auch schon älter." Und manche seien so betrunken, dass diskutieren gar nicht möglich sei. Videoüberwachung nachts wäre eine Lösung, glaub Krupp. "Aber da wären sicher die Eltern dagegen."

Schon Krupps Vorgänger Wolfgang Schmitz kannte das Problem. "Auch damals lagen schon Bierflaschen hier rum." Das Ausmaß habe aber zugenommen. Seine Frau Irene, die in der Mensa des Moltke arbeitet, bestätigt das. Schon morgens müsse sie bei Arbeitsbeginn durch Scherben laufen. "Auch unsere Lieferanten müssen immer aufpassen, dass sie sich nicht die Reifen kaputt fahren".

"Bereits vor drei Jahren habe ich mich ans Ordnungsamt gewandt", sagt Schuldirektor Rolf Neumann. Danach sei öfter kontrolliert worden. "Auch jetzt habe ich noch einmal Bescheid gesagt. Das Ordnungsamt will seine Leute wieder vorbeischicken." Gegebenenfalls sollen Platzverweise ausgesprochen werden.

Melanie Otremba ist jeden Tag bereits früh morgens an der Schule. "Ich trage die Zeitungen hier aus und muss immer die Treppen hoch zum Briefkasten. Sehr oft liegen dann da Scherben vom Vorabend, das ist nicht gerade sehr angenehm." Auch sie schlägt Videoüberwachung vor als Abschreckung. "Aber ob so etwas möglich ist?"

Ein Anwohner, der seinen Namen nicht nennen will, glaubt nicht, dass die Jugendlichen abgeschreckt werden, wenn nachts die Laternen durchgehend brennen würden. "Die werden trotzdem kommen." Deshalb wird der Vorschlag der Bürgergemeinschaft, zusätzlich Bewegungsmelder anzubringen, kritisch gesehen.

Für Renate Jöbkes ist der insgesamt unordentliche Zustand des Moltkeplatzes mit ein Grund für die Probleme. "Wenn hier keine Steine rumliegen würden, könnte die auch keiner schmeißen." Sie wohnt gegenüber der Schule. "Die Jugendlichen stören eigentlich nicht besonders." Der Lärm der Autos, die über das Kopfsteinpflaster am Moltkeplatz fahren, wäre störender. "Ebenso die Hundehalter, die den Dreck ihrer Vierbeiner auf der Wiese liegen lassen".

"Vor vier Jahren hatten wir schon einmal das Problem mit Jugendlichen, die vor dem Moltke tranken", sagt Carla Kaiser, Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Bismarck-Viertel, "da bin ich selbst zur Schule gegangen und habe mit den jungen Leuten gesprochen. Damals waren die sehr einsichtig. Aber diesmal bin ich schon vorsichtiger, allein würde ich mich mit diesen älteren Jugendlichen nicht auseinander setzen".

Sie befürchtet, dass vor allem die Gruppen, die sich für gewöhnlich am Theaterplatz treffen, auch noch zum Moltke kommen könnten. "So geht es auf jeden Fall nicht weiter. Ich werde mal unseren Bezirkspolizisten ansprechen, ob man da nicht für eine gewisse Zeit regelmäßig Polizeibeamte schicken kann. Das hilft bestimmt", meint sie.

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