Seidenweberhaus: Sanierung, Neubau oder Abriss?

Die Stadt muss 1,4 Millionen Euro aufbringen, um die Stadthalle weiter nutzen zu können.

Krefeld. Selbst wenn das Seidenweberhaus abgerissen wird: 1,4 Millionen Euro muss die Stadt sofort investieren, um Brandschutzauflagen und andere Sicherungsmaßnahmen durchzuführen. Dieses Geld ist im Haushalt der Stadt eingeplant. Bis zur Umsetzung dieser Sicherheitsmaßnahmen bleibt die Besucherzahl auf 1100 begrenzt.

Ähnlich wie beim Stadthaus, will die Politik aufgrund von Kosten und baulichem Zustand darüber entscheiden, ob das Seidenweberhaus abgerissen und gegebenenfalls neugebaut wird, oder ob man eine Grundsanierung und -modernisierung vornimmt. Diese Entscheidung, so Planungsdezernent Martin Linne muss 2013 fallen, damit alle Beteiligten planen können.

Die Künstler werden ja in der Regel lange vorher engagiert. Allerdings werde es vier bis fünf Jahre dauern, bis man dann tatsächlich anfängt. Darauf seien auch die jetzt eingeleiteten Zwischenlösungen ausgerichtet, sagt Linne.

Als Ausweichlösung während Neubau oder Sanierung ist nach WZ-Informationen die SWK-Halle an der St.-Töniser-Straße im Gespräch, die auch dem Theater als Ausweichquartier gedient hat. Die fasst allerdings längst nicht so viele Personen wie das Seidenweberhaus.

Derzeit wird verwaltungsintern an Plänen und Lösungen für die drängendsten Probleme gearbeitet. So am Entwurf für eine Außentreppe an der Seite zur St.-Anton-Straße, die als zweiter Fluchtweg dienen soll. Danach folgt die Ausschreibung. Gebaut werden soll sie Ende des Jahres. Dann könnte die Besucherzahl auch wieder auf die vorher geltenden 1425 Gäste angehoben werden.

In den 1,4 Millionen Euro sind zudem die Erneuerung der Niederspannungsanlage und weitere Brandschutzmaßnahmen enthalten. So soll die Trennwand im oberen Foyer mit zusätzlichen brandsicheren Türen ausgestattet werden.

Parallel läuft die Sanierung der Tiefgarage. Auch hier geht es um Fragen des Brandschutzes. Die Sprinkleranlage soll laut Linne in zwei Schritten saniert und auf Druckluft umgestellt werden, damit nicht permanent Wasser in den Leitungen ist, was vor allem bei Frost Probleme verursacht.

Wie es mit die Tiefgarage weitergeht, hängt von der Grundsatzentscheidung über das Gebäude zusammen. „Das muss man schon aus statischen und bautechnischen Gründen zusammen sehen“, sagt Linne.

Die bautechnische Analyse, die Grundlage für eine Kostenschätzung in der Sanierungsfrage sein wird, beginnt in den nächsten Wochen und wird laut Linne sehr detailliert Fragen der Funktion, Statik etc. beleuchten. Unter anderem wäre eine Veränderung der Eingangssituation zwingend sagt Linne.

Auf dieser Basis sollen die Politiker dann entscheiden, ob das Seidenweberhaus abgerissen und — gegebenenfalls an anderer Stelle — neu gebaut wird, oder ob man eine Grundsanierung ab 2016/17 in Angriff nimmt.

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