Parkraumkonzept Kein kostenloses Parken in der City

Schlussbericht zum Parken liegt vor. Parkhäuser sollen für Autofahrer attraktiver werden.

Parkraumkonzept: Kein kostenloses Parken in der City
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Gibt es ausreichend Parkraum in der Innenstadt? Wie kann der Parksuchverkehr verringert werden? Wo werden die Bewohner Krefelds künftig ihre Autos abstellen? Bei den Diskussionen über die Gestaltung des Karlsplatzes, des Dionysiusplatzes wie auch des Dr.-Hirschfelder-Platzes sowie den geplanten Erweiterungsbau des Schwanenmarktes gewinnen diese Fragen zunehmend an Bedeutung. Ein von der Stadt beauftragtes Gutachten gibt Aufschluss über die Situation.

Der Abschlussbericht liegt nun vor. Bevor das von der Ingenieurgesellschaft Stolz erarbeitete „Parkraumkonzept Innenstadt“ in den Fachausschüssen behandelt und beschlossen wird, wird es zunächst den Bürgern vorgestellt. Auf Einladung der SPD erläutern Michael Vieten von der IGS Ingenieurgesellschaft Stolz, Stadtplaner Norbert Hudde und Projektleiter Johann Wardas Donnerstag um 19 Uhr im Erdgeschoss des DPWV-Hauses an der Mühlenstraße 42 das Ergebnis und mögliche Veränderungen.

Insgesamt stehen innerhalb der Innenstadt-Ringe 18 166 Parkplätze zur Verfügung: 8028 davon im öffentlichen Straßenraum, 5584 Stellplätze in Parkhäusern und 4554 auf privater Fläche. „Grundsätzlich ist das Parkraumangebot ausreichend“, lautet das Fazit der IGS. Bei genauerer Betrachtung jedoch, werden Defizite sichtbar. Das Parkleitsystem entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen, die Parkhäuser sind qualitativ unterschiedlich, vor allem bei der Suche nach kostenfreien Parkplätzen gibt es Engpässe in der Stadt und manche Quartiere sind bei der Suche nach einem Parkplatz stärker belastet als andere. Auch Bewohner, denen innerhalb der Ringe 1119 Parkplätze zugeteilt sind, haben bei der Parkplatzsuche oft das Nachsehen. Das soll sich durch das neue Parkraumkonzept Innenstadt ändern.

Wird das Konzept so beschlossen, gibt es innerhalb der vier Wälle (Gebiet I) künftig keine kostenfreien Parkflächen mehr. Dadurch werden 600 zusätzliche gebührenpflichtige Parkstände entstehen. Für Kurzzeitparker wird eine von 30 Minuten auf 15 Minuten reduzierte Parkzeit eingerichtet. Dadurch könnten die Stellplätze schneller wieder von anderen Kurzzeitparkern belegt werden.

Die Höchstparkdauer mit Parkscheibe soll von drei auf zwei Stunden reduziert werden. „Durch die konsequente und flächendeckende zeitliche Begrenzung der Höchstparkdauer werden die gebietsfremden Langzeitparker aus dem Untersuchungsbereich verdrängt“, lautet die Prognose der Gutachter.

Langzeitparker, die heute innerhalb dieses Gebietes kostenfrei parken, werden sich künftig in den Parkhäusern aufgrund der geringeren Parkgebühren einen Stellplatz suchen. Die Parkhäuser müssten jedoch durch Modernisierungen, XXL-Parkplätze für moderne, breitere Autos und durch Eltern & Kind-Parkplätze attraktiver werden.

Kurzzeitparker, die heute innerhalb der vier Wälle noch kostenfrei ihre Autos abstellen, werden sich nach Einschätzung der Gutachter bei der Neuregelung einen kostenlosen Parkplatz außerhalb der Wälle suchen — und somit ebenfalls die Parkraumsituation in der Innenstadt entlasten.

Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen, begrüßt grundsätzlich das Konzept. Er verweist jedoch in seiner Stellungnahme auf die durchgeführte Kundenbefragung.

Danach wurden die Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum bislang zu 65 Prozent mit ausreichend oder mangelhaft bewertet. „Dieses Votum erfordert eine Verbesserung des Parkplatzangebotes.“ Doch auch für die Bewohner wünscht sich Ottersbach mehr Anreize zur Nutzung von Quartiersgaragen, die gegebenenfalls neu gebaut werden müssten.

Wichtig sei es außerdem vor Verabschiedung des neuen Parkraumkonzeptes, einen Blick in die nahe Zukunft Krefelds zu werfen. Erklärtes städteplanerisches Ziel sei es, mehr Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen. Dadurch wie auch mit dem Ausbau des Schwanenmarktes, der Eröffnung der neuen Ostwall-Passage, des neuen Forums an der Friedrichstraße und die mögliche Ansiedlung von P&C steige die Nachfrage nach Parkraum. Deshalb sollte jetzt bei Bauvorhaben und Stadtplanung auch über weitere Parkflächen nachgedacht werden.

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