„Gerrikuss“: Ein besonderes Magazin für Gerresheim

Die Historiker Hanno Parmentier und Peter Stegt haben Stoff über ihren Heimat-Stadtteil gesammelt.

„Gerrikuss“: Ein besonderes Magazin für Gerresheim
Foto: Judith Michaelis

Gerresheim ist als zweitältester Stadtteil Düsseldorfs ein geschichtsträchtiger Ort. Als Frauenstift im 9. Jahrhundert gegründet, war es im Mittelalter eine wichtige Stadt im Heiligen Römischen Reich und später Schauplatz im „Kölner Krieg“ 1583, in dem Kurfürst Gebhard Truchsess seiner Frau zuliebe zum evangelischen Glauben konvertieren wollte und damit eine Staatskrise auslöste. Diese vielseitigen Geschichten wollen die Gerresheimer Historiker Peter Stegt und Hanno Parmentier vier Mal im Jahr auf rund 40 Seiten im neuen Magazin „Gerrikuss“ erzählen.

„Schon als Student fand ich es schade, wie wenig zur Lokalgeschichte geforscht wird“, erklärt der gebürtige Gerresheimer Stegt. In Parmentiers Vita, die ihn aus Neuss nach Marburg und wieder zurück in das Rheinland führte, war die Entdeckung der Lokalgeschichte immer ein Weg, um an einem neuen Ort heimisch zu werden. „Gerrikuss“ soll nicht nur für Historiker interessant sein, auf ausführliche Fußnoten wird verzichtet, Hintergründe werden in Infoboxen erklärt.

In Gerresheim sei das Bewusstsein für die eigene Geschichte fest verankert, was die aktive Szene in Geschichtsvereinen zeige. Deshalb hofft Parmentier, dass die Leser das Magazin nicht nur lesen, sondern auch bei der Gestaltung mitwirken können: „Gerade bei lokaler Geschichte kann es passieren, dass jemand noch alte Briefe oder andere Quellen auf dem Dachboden liegen hat, die uns auf neue Themen stoßen könnten.“ Mehrfach wird in der ersten Ausgabe darauf hingewiesen, dass Leser Kritik und Ideen äußern und Themen für die nächsten Ausgaben vorschlagen können.

Auch die dunklen Seiten der Geschichte werden beleuchtet. So wurden für die erste Ausgabe Artikel über bekannte Verbrechen in der Geschichte des Stadtteils und über die Hexenverbrennungen verfasst.

Den beiden Historikern, die die erste Ausgabe in Eigenarbeit erstellt haben, mangelt es nicht an Ideen. Wer sich dafür interessiert, wie sich die Ideen in Magazinform niedergeschlagen haben, kann sich das erste Heft für fünf Euro in der Gerresheimer Bücherstube oder der Mayerschen Buchhandlung besorgen.

projekt-gerresheim.de

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