Die Wagenbauhalle wurde aufwendig renoviert

Das neue Dach für die Halle des Comitee Carneval hat 300 000 Euro gekostet — deutlich weniger als zunächst erwartet.

Die Wagenbauhalle wurde aufwendig renoviert
Foto: Melanie Zanin

Die Wagenbauhalle im alten Straßenbahndepot an der Merowinger Straße lag den Verantwortlichen schon lange ziemlich schwer im Magen. Die Toilettenanlagen waren eine einzige Katastrophe. Zudem war es zugig und kalt, denn das Dach war alt und undicht. „Außerdem bestand immer die Gefahr, dass etwas von der Decke fällt“, sagt Rosenmontagszugwagenbauleiter Dieter Müller.

Lange wurde nichts getan, doch seit Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann beim Comitee Carneval im Amt ist, hat er das Thema „Wagenbauhalle“ nach ganz oben auf die Prioritätenliste gesetzt. „Die ersten Kostenvoranschläge beliefen sich auf weit über 700 000 Euro. Doch durch geschicktes Verhandeln und viel Eigenleistung haben wir den Betrag für das Dach auf 300 000 Euro drücken können“, freut sich Tüllmann, der gestern zu einem Rundgang eingeladen hatte. Die Stadt hat einen Zuschuss in Höhe von 200 000 Euro gegeben.

Das Mittelschiff des Daches wurde bereits komplett erneuert, die beiden Seitenschiffe folgen in den kommenden Wochen. „Die aufwendige Entrostung haben die Arbeiten verzögert“, sagt Müller. Auch die sanitären Anlagen wurden komplett erneuert. „Wir sind über zwei Meter tief in den Boden gegangen, um die alten Tonleitungen herauszuholen“, erklärt Müller. Außerdem wurde neu gefliest.

Auch der streng geheime Künstlerbereich von Jacques Tilly wurde saniert: „1994 habe ich mich hier provisorisch eingerichtet, weil ich gedacht habe, wir ziehen hier bald wieder aus. Jetzt haben wir in dieser Ecke endlich Licht und kochen können wir auch.“ Allerdings hat Tilly noch Probleme mit den Motiven auf den Mottowagen. „Die Politik macht Schwierigkeiten. Vielleicht gibt es im kommenden Jahr nur geschäftsführende Mottowagen.

Zudem hat das Comitee von der Rheinbahn in der Halle nebenan weitere Stellplätze für Rosenmontagswagen zur Verfügung gestellt bekommen. „Wir hatten noch eine Halle in Hilden. Doch dort hat man die Miete pro Wagen zum 1. Dezember von 110 auf 250 Euro erhöht. Daher sind wir froh, dass wir das Ding nun quitt sind“, meint Tüllmann.

Für die restlichen Arbeiten wurden auch noch einmal rund 80 000 Euro fällig. Doch jetzt sieht alles ziemlich schnieke aus und das gefällt auch Kölnern: RTL dreht im Dezember eine Folge der Action-Serie „Alarm für Cobra 11“ in der Wagenbauhalle.

Rosenmontagszugleiter Hermann Schmitz strahlte übrigens über das ganze Gesicht. Grund sind die Rekord-Anmeldezahlen für den Zoch: „Knapp 100 Wagen sind dabei. 6260 Jecken laufen bei den Fußgruppen mit und 2171 verteilen sich auf die einzelnen Wagen.“ Dazu kommen 504 Zugbegleiter, 288 Security-Mitarbeiter, 747 Polizisten, 38 Verkehrskadetten und 293 Sanitäter.

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