Cirque du Soleil in Düsseldorf: Beim Zeltaufbau packen alle mit an

Der berühmte Zirkus gastiert an der Metrostraße. Bis die Show beginnen kann, ist noch viel zu tun.

Cirque du Soleil in Düsseldorf: Beim Zeltaufbau packen alle mit an
Foto: Melani Zanin

Düsseldorf. Wenn es darum geht, die Stahlträger, welche die dicke Plane des Zirkuszeltes halten, in die Höhe zu hieven, packen alle mit an. Wenig später rasseln die Gurtspanner, mit denen die Arbeiter die Halterung festzurren. „Heute helfen selbst die Leute aus der Küche mit“, sagt Tanja Spelz vom Cirque du Soleil.

Spelz’ Beruf nennt sich „Assistant of Tent“, ein Job, für den es keine Ausbildung gibt, sondern bei dem „Learning by doing“ gefragt ist. Ihr Zuhause in Ludwigshafen am Rhein sieht sie nur noch selten. Seit zwei Monaten ist sie nun bereits wieder mit dem Cirque du Soleil unterwegs, damit die Zuschauer und Artisten bei ihren Auftritten ein Dach über dem Kopf haben. „Ich war schon überall — nur noch nicht in Südamerika. Und am Nord- und Südpol“, sagt sie und grinst.

Cirque du Soleil: Viel Arbeit beim Zeltaufbau
13 Bilder

Cirque du Soleil: Viel Arbeit beim Zeltaufbau

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Spelz weiß genau, wo welcher Träger und welches Kabel ihren Platz haben. „Da muss ich nicht mehr nachschauen.“ Bevor die Arbeiten für Eingangs- , Vip-, Artisten- und Küchenzelt beginnen könnten, müsse allerdings erst der Boden neu asphaltiert werden. Im Anschluss werde mit einem Nagel eine Stelle in der Mitte des Grundstücks markiert. „An diesem Punkt orientieren wir uns“, erklärt Spelz. Der Aufbau der eigentlichen Zeltstadt dauere dann rund zehn Tage. Immerhin hat das Hauptzelt, das Grand Chapiteau, eine Höhe von 20 und einen Durchmesser von fast 51 Metern, die Plane, die das Hauptzelt bedeckt, ein Gewicht von 5227 Kilogramm.

Unterstützung beim Auf- und Abbau bekommen Spelz und der zweite „Zelt-Chef“ von sechs „Fly-Ins“, die extra für den Aufbau einfliegen sowie weiteren Helfern aus der näheren Umgebung. Steht das Zelt erst, werden inklusive Artisten rund 200 Menschen über das Gelände an der Metrostraße wuseln. Das Herz des „kleinen Dorfes“ ist die Küche — bis zu 300 Mahlzeiten produzieren die Mitarbeiter dort pro Tag. Auch eine Schule, Büros und Lagerräume befinden sich auf dem Gelände.

Nur Unterkünfte für Crew und Artisten fehlen. Sie sind in Hotels oder Appartements untergebracht. „Wir haben Top-Artisten dabei“, erzählt Spelz, die könne man nicht in einem Wohnwagen unterbringen. Denn nach getaner Arbeit tut nichts besser als ein richtiges Bett: „Nur wer gut schläft, ist auch gut gelaunt.“

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