Neues Angebot Erkrather füllen neues Netzwerk mit Leben

Erkrath. · Resonanz der Bürger übertrifft die Erwartungen der Organisatoren. Schon 17 Gruppen wurden gegründet.

 Silke Dietz.

Silke Dietz.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Mit einer derart großen Resonanz haben die beiden Organisatorinnen Silke Dietz (Awo) und Doris Treiber (Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl) gar nicht gerechnet. „Der Termin für das Gründungstreffen hat sich in Hochdahl offenbar wie ein Lauffeuer verbreitet. Wir hatten am Ende sehr viel mehr Besucher als erwartet, in der Mehrzahl Frauen, aber auch relativ viele Männer, und mussten daraufhin sogar unser Programm etwas verändern“, erzählt Silke Dietz noch voller Begeisterung über das große Echo. „Der Bedarf nach Vernetzung ist da. Das wird eine gute Sache“, so das erste Fazit der Mitorganisatorin.

Ganze 17 Gruppen sind aus dem ersten Basisgruppentreffen hervorgegangen. Gefunden haben sich dort Erkrather ab Ende 50, die zum Beispiel gemeinsam Malen, zum Bowling gehen, Mahjong spielen, tanzen, Musik machen oder Nordic Walking betreiben wollen. Andere haben sich für ein sogenanntes Co-Gardening-Projekt zusammengefunden, ins Leben gerufen von einer Erkratherin, der der eigene Garten schlicht zu groß geworden ist. Sie hat jetzt Mitstreiter, die die zur Verfügung gestellten Flächen bewirtschaften wollen.

Auch eine „Teatime“-Gruppe hat sich gegründet, die Englisch in lockerer Runde praktizieren möchte. Handwerken, fotografieren, wandern, radeln, Theater und Kino besuchen, mit dem Bogen schießen sind weitere favorisierte Betätigungsfelder für ältere Erkrather, ebenso wie gemeinsames Nachdenken über realisierbare neue Wohn- und Lebensformen wie beispielsweise eine Wohngemeinschaft auf dem Bauernhof.

„Die Leute sind so begeistert und sprudeln nur so vor Ideen und Tatendrang“, bilanziert Silke Dietz, die schon gespannt ist auf das nächste Treffen am 14. Januar von 18.30 bis 20.30 Uhr im Awo-Treff im Bürgerhaus, um etwas über den Fortgang der eigenständig tagenden und arbeitenden Gruppen zu erfahren. Denn das ist der Sinn des Projekts: Hilfe zur Selbstorganisation anbieten, um aktions- und kontaktwillige Menschen im Stadtteil zu vernetzen. Dahinter steht das Zwar-Netzwerk, das in vielen Städten des Kreises bereits geknüpft wurde. „Zwar“ steht für „zwischen Alter und Ruhestand“ und ist das Kürzel eines bereits 40 Jahre alten, landesweit geförderten Konzepts, das Menschen, die kurz vor der Rente stehen oder gerade in Rente gegangen sind, zwecks gemeinsamer Freizeitgestaltung zusammenführen will.

„Viele Ältere kennen das: Die Kinder sind längst aus dem Haus, haben selber schon Familie und leben vielleicht in einer anderen Stadt, so dass man sich nicht häufig sehen kann. Was fangen die Eltern dann mit ihrer Freizeit an? Genau hier wollen wir anknüpfen“, hatte Christine Sendes von der ZWAR-Zentralstelle Dortmund im Vorfeld des Erkrather Treffens erläutert.

Zunächst einmal galt es, alle Vertreter der Zielgruppe (57 bis 67 Jahre) in Hochdahl mit Unterstützung der Stadtverwaltung anzuschreiben und auf das Angebot aufmerksam zu machen. Eingeladen wurden 4300 Leute mit einem Brief von Bürgermeister und Zwar-Fürsprecher Christoph Schultz. Aber auch wer nicht angeschrieben wurde und nicht in Hochdahl lebt, kann Teil des Netzwerks werden. Was zählt, ist die Vernetzung, ein freundschaftliches Miteinander in der Stadt über familiäre Grenzen hinaus, auch und ganz ausdrücklich für Ältere mit schmalem Budget.

Silke Dietz und Doris Treiber werden das Netzwerk im ersten Jahr seines Bestehens begleiten und die regelmäßigen Treffen an jedem zweiten und vierten Montag eines Monats von 18.30 bis 20.30 Uhr im Awo-Treff im Bürgerhaus betreuen. Interessenten sind noch willkommen.

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