Interview mit "Fettes Brot": Drei kommen zur Party

Am 1. November veröffentlichen Fettes Brot ihr neues Album. Am 28. Dezember sind die Hamburger zu Gast in der Arena.

Fünf Jahre Pause liegen zwischen dem letzten und dem aktuellen Studioalbum. Wie haben Sie die Zeit genutzt?

König Boris: Wir haben ganz bewusst eine Pause auf unbestimmte Zeit eingelegt und das auch entsprechend bekanntgegeben. Wir haben uns so etwas Freiraum erschlichen, den ich beispielsweise für mein Soloprojekt genutzt habe. Jetzt ging es wieder mit Schwung und viel aufgestauter Kreativität ans neue Album. Björn Beton: Wir haben uns nach der Pause wieder richtig auf die Band gefreut und hatten reichlich Spaß im Studio. Anfangs haben wir darüber nachgedacht, wie es nach der Pause weitergeht, aber die Energie, die wir dann hatten, hat die Nachdenklichkeit schnell überrollt. Diese Euphorie bemerkt man beim Hören der Platte auch.

Hat sich die Arbeit an den Songs geändert?

Doktor Renz: Wir waren offener bei der Arbeit an den Songs und haben der eigenen Kreativität und Spontanität mehr Raum eingeräumt. Das heißt nicht, dass wir nicht viel Arbeit in die Songs gesteckt hätten, aber die erste spontane Idee hatte bis zum Schluss ihren Platz. König Boris: Man merkt auch, dass wir bessere Songwriter geworden sind. Wir würden heute kein Lied mehr in epischer Länge machen, wie es sie zu Beginn gab. Wir können das, was wir zu sagen haben, präziser tun.

Wie sehen Sie Künstler wie MC Fitti, Cro oder Casper als die junge Generation Rap?

Doktor Renz: Wir freuen uns über die positive Vielfalt der verschiedenen Rap-Spielarten. Die jungen Kollegen gehen so frech und respektlos an die Musik, wie wir uns das wünschen. Und ihre Erfolge zeigen, dass Rap heute in Deutschland bei der populären Musik nicht mehr wegzudenken ist. Mit MC Fitti wird uns einer der jungen Kollegen auch bei der Tour begleiten.

Ist der Albumtitel auch für Sie selbst noch Programm? Sind Sie echte Partybiester?

König Boris: Wir würden eine Platte mit dem Titel nicht machen, wenn wir mit Party gar nichts am Hut hätten. Zum Feiern haben wir uns ja unseren Beruf ausgesucht. Aber wir sind nicht mehr die großen Clubgänger, die das komplette Wochenende durchtanzen. Björn Beton: Der Titel ist außerdem ein künstlerischer Ansatz Andy Warhols und steht auch dafür, dass man nicht so viel braucht, um etwas auf die Beine zu stellen. Man muss nicht Cello gelernt haben, um eine Band zu gründen.

Was erwartet die Besucher beim Kölner Konzert?

Doktor Renz: Wir sind zu siebt auf der Bühne und bieten Homeentertainment vom Feinsten. Es gibt die Kalauer aus 25 Jahren und natürlich die Songs der neuen Platte. Außerdem werden wir einen Einkaufswagen als Instrument einsetzen.

Welche Bezug haben Sie zu Köln?

König Boris: Die Stadt ist eine feste Konstante für unsere Musik. Wir haben hier viele Shows gehabt und in der Arena gab es unseren ersten großen Indoor-Auftritt. Da stand ein ganzes Dorf vor uns.

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