Anstieg von fast 30 Prozent : Wirtschaftskriminalität auf höchstem Stand seit fünf Jahren
Wiesbaden (dpa) - Anlagebetrug, Abzocke im Internet, Abrechnungsschwindel im Gesundheitswesen: Wirtschaftskriminalität in Deutschland hat 2017 sprunghaft angezogen. 74.070 Fälle wurden nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) erfasst und damit 28,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Dies sei der höchste Stand der vergangenen fünf Jahre, teilte die Behörde in Wiesbaden mit. Auch der entstandene Schaden lag mit 3,74 Milliarden Euro um gut ein Viertel über dem Vorjahreswert (2,97 Mrd Euro). „Das Internet schafft neue und vielfältige Tatgelegenheiten“, erklärten die Ermittler.
So werden beispielsweise mit Hilfe spezieller Computerprogramme, die menschliche Identität vortäuschen - sogenannte Social Bots - Kaufentscheidungen manipuliert. Social Bots können große Mengen Informationen im Internet verbreiten und so Anleger von einem vermeintlich lukrativen Geschäft überzeugen.
Oder Täter locken Anleger auf Plattformen, die hohe Gewinne versprechen - etwa über den Handel mit sogenannten Kryptowährungen. Das BKA warnt: „Für die Anleger besteht die Gefahr, dass Täter das angelegte Geld nicht im angegebenen Sinn nutzen, sondern vielmehr zur illegalen Gewinnmaximierung.“