Großaktionär Haniel erwägt Verkauf von Metro-Anteilen

Düsseldorf (dpa) - Metro-Großaktionär Haniel denkt über einen Teilverkauf seiner Beteiligung an dem Düsseldorfer Handelsriesen nach. Man überprüfe den Wertpapierbestand laufend und ohne Tabus, sagte Haniel-Chef Jürgen Kluge der "Wirtschaftswoche".

Dem Magazin zufolge könnte der Duisburger Familienkonzern mit Abschmelzen seiner Metro-Anteile seine Verschuldung senken wollen. In einem Aktionärspool halten Haniel und die Unternehmerfamilie Schmidt-Ruthenbeck derzeit 50,01 Prozent an Metro. Wie das Magazin unter Berufung auf einen Metro-Manager schreibt, würden bei der heutigen Aktionärskonstellation auch 40 Prozent der Anteile reichen, um Deutschlands größtes Handelshaus zu steuern.

Nachdem zuletzt über einen vorzeitigen Vorstandswechsel bei Metro spekuliert worden war, verneinte Unternehmenschef Eckhard Cordes erneut einen Konflikt zwischen ihm und Haniel-Chef Kluge, der auch Vorsitzender des Metro-Aufsichtsrats ist. Im "Focus" machte der 60- jährige Cordes deutlich, dass er den Handelskonzern möglicherweise auch über seinen im Oktober 2012 auslaufenden Vertrag hinaus leiten will. Metro habe eine "positive wirtschaftliche Entwicklung und deutliche Wertsteigerung" hinter sich, was auch von den großen Anteilseignern gesehen und gewürdigt werde.

Metro-Gründer Otto Beisheim, der noch 9,97 Prozent der Anteile hält, will wohl Großaktionär bleiben. An einen Rückzug denke er nicht, schreibt die "Bild am Sonntag" mit Verweis auf Unternehmenskreise. Dass Beisheim unlängst ein kleineres Anteilspaket verkauft habe, liege an der guten Kursentwicklung der Metro-Aktie.

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