Finanzkrise: Spanien bekommt kein frisches Geld mehr

Die Zinsen für Anleihen steigen auf Rekordniveau. Der Rettungsschirm ist noch keine Option.

Madrid. Spanien im Strudel der Finanzkrise: Das von Schulden geplagte Land hat erstmals Probleme bei der Beschaffung von frischem Geld auf den Finanzmärkten eingeräumt. „Die Tür zu den Märkten steht uns nicht offen“, sagte Finanzminister Cristóbal Montoro am Dienstag. Der Grund liege in den hohen Zinsen, die Spanien für seine Staatsanleihen bieten müsse.

„Wir haben als Staat da ein Problem.“ Vorige Woche stieg der Satz, den Spanien für seine Zehn-Jahres-Anleihen bieten musste, auf 6,7 Prozent. Auf Dauer ist diese Belastung nicht zu tragen. Dies hatte bereits die Entwicklung in anderen Euro-Krisenländern wie Griechenland, Portugal oder Irland gezeigt.

Nach Ansicht des Ministers haben die EU-Institutionen es in der Hand, Spanien den Zugang zu den Finanzmärkten wieder zu öffnen. Montoro rief die EU zur Eile auf. „Die Zukunft des Euro steht auf dem Spiel“, sagte er. Eine Rettungsoperation wie in Griechenland, Portugal oder Irland schloss er aus.

„Eine Rettung Spaniens ist technisch unmöglich“, sagte Montoro und fügte unter Anspielung auf die „Troika“ von Weltwährungsfonds (IWF), EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) hinzu: „Die Herren in Schwarz werden nicht nach Spanien kommen.“

Derweil drängten CDU-Politiker die Spanier zur Eile. Madrid solle sich zügig entscheiden, ob es zur Bankenrettung weiter den Kapitalmarkt anzapfen oder Kredithilfen aus dem Euro-Rettungsschirm beantragen wolle. Das sagten die Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Herbert Reul und Volker Kauder, in Brüssel.

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