Eishersteller hoffen auf heißen Sommer

Hersteller hoffen auf einen richtig heißen Sommer.

Nürnberg. Der Sommer steht vor der Tür, und nicht nur Sonnenanbeter erwarten ihn sehnsüchtig — auch die Eishersteller hoffen auf heiße Wochen. „Eis ist ein sehr wetterbezogenes Produkt“, betont Marika Klette vom Eis Info Service der industriellen Hersteller. Mit anderen Worten: Fällt der Sommer aus, so wie im vergangenen Jahr, macht sich das in den Umsätzen der großen Firmen genauso bemerkbar wie in den Kassen der kleinen Eisdielen.

1,94 Milliarden Euro haben die industriellen Hersteller in Deutschland 2011 umgesetzt. Eis am Stiel oder in der Familienpackung macht vier Fünftel des Gesamtmarktes aus, der Anteil der in Eisdielen oder Cafés hergestellten Ware pendelt bei gut 15 Prozent. Hinzu kommt noch das vor allem in Fast-Food-Ketten verkaufte Softeis.

Dabei stehen die Klassiker weiter hoch im Kurs. „Unangefochten auf Platz eins ist Vanilleeis, gefolgt von Schokolade. Auf Platz drei war es jahrelang Erdbeer, aber das ist abgelöst worden von Nuss“, berichtet Klette unter Berufung auf eine aktuelle Studie.

Doch die Kunden erwarten auch Ungewohntes. „Die Deutschen wollen auch immer neue Sorten, sie sind absolut offen für neue Ideen und Kreationen“, berichtet etwa Barbara Groll vom Nürnberger Hersteller Schöller. Das erste Stieleis des heute zweitgrößten deutschen Herstellers wurde vor genau 75 Jahren aus der Gefrierform gezogen.

In den Eisdielen macht sich die aktuelle Experimentierlust mit Sorten wie Rhabarbersorbet mit Campari, Weinbergpfirsich mit Lavendel oder Quitte bemerkbar. „Das Spiel mit den Zutaten“ werde weiter zunehmen, ist sich auch Langnese-Expertin Susanne Biljes sicher.

Im Absatz schlägt sich die Ausweitung des Angebots allerdings nicht nieder: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt seit einem Jahrzehnt stabil bei rund acht Litern pro Jahr. Etwa 1,5 Liter davon werden in Eisdielen gekauft, ein Fünftel im Winter verputzt.

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