VW: Bleiben verlässlicher Steuerzahler

Wolfsburg (dpa) - Der Einbau von Porsche in den VW-Konzern soll unabhängig von der möglichen Steuerlast so rasch wie möglich weiter vorankommen.

VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch wies zur Eröffnung des Porsche-Pavillons in der Autostadt in Wolfsburg Kritik an einer eventuellen Übernahme der restlichen Anteile an der Porsche AG vor dem Zeitpunkt der Steuerfreiheit Mitte 2014 zurück.

„Eines sollte klar sein: Eine schnelle Lösung wäre auch im Sinne des Fiskus“, sagte Pötsch. Die Integration des operativen Geschäfts von Porsche schon vor 2014 könne höhere Gewinne und damit auch mehr Steuerzahlungen zur Folge haben. „VW war, ist und bleibt ein verlässlicher Steuerzahler. Alle unternehmerischen Entscheidungen stehen auf einer rechtlich klaren Grundlage“, betonte Pötsch.

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass der Konzern bis zu 1,5 Milliarden Euro an Steuern sparen könnte, wenn ein zügiger Einbau von Porsche nicht als Zukauf, sondern als Umstrukturierung ausgewiesen würde. Zu den Details einer solchen „Porsche-Transaktion“ wollte sich Pötsch aufgrund des laufenden Verfahrens nicht weiter äußern.

Vorstandschef Martin Winterkorn sagte, der neue Pavillon der Stuttgarter in der Autostadt zeige symbolisch die weitere Richtung an: „Die Autostadt macht vor, was auf Unternehmensebene noch aussteht: die vollständige Integration von Porsche. Wir arbeiten intensiv daran, den integrierten Automobilkonzern zu wirtschaftlich sinnvollen Bedingungen zu erreichen.“ Volkswagen und Porsche arbeiteten aber bereits jetzt eng zusammen: „Im operativen Geschäft passt heute schon kein Blatt mehr zwischen uns.“

Die täglich rund 5000 Besucher des Abhol- und Freizeitzentrums am Rande des VW-Stammwerks können sich im Porsche-Pavillon ab sofort über die Entwicklung des Sportwagens informieren. An der Eröffnung nahmen neben Winterkorn, Pötsch und Porsche-Chef Matthias Müller auch VW-Patriarch Ferdinand Piëch und dessen Cousin Wolfgang Porsche teil, der als Porsche-Aufsichtsratschef ebenfalls gekommen war.

Das Gebäude, in dem sich der Sportwagenhersteller künftig präsentiert, erinnert mit einer geschwungenen Dachkonstruktion an einen Porsche. „Dieser Neubau hat auch eine symbolische und historische Dimension, denn er weist auf die gemeinsamen Wurzeln hin, durch die Porsche und Volkswagen von Anfang an eng verbunden waren und auch in Zukunft sein werden“, sagte Müller. Im Inneren werden 25 Fahrzeugmodelle im Maßstab 1:3 gezeigt - vom Porsche 356 aus dem Jahr 1948 bis zu drei aktuellen Sportwagen aus Zuffenhausen.

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