dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Sony baut 10 000 Stellen ab und saniert TV-Sparte

Tokio (dpa) - Nach jahrelanger Verluststrecke will sich der japanische Elektronikkonzern Sony einem harten Sanierungskurs unterziehen. Der neue Chef Kazuo Hirai will im laufenden Geschäftsjahr 2012/2013 (31. März) weltweit 10 000 Stellen - 6 Prozent der Gesamtbelegschaft - abbauen, das seit acht Jahren defizitäre TV-Geschäft durch drastische Kostensenkungen gesundschrumpfen, zugleich aber auch in neue Geschäftsfelder wie der Medizintechnik investieren. „Sony wird sich verändern“, kündigte Hirai am Donnerstag an. Die Sanierung des Konzerns werde im laufenden Geschäftsjahr 75 Milliarden Yen (gut 700 Millionen Euro) kosten. Etwa 3000 Stellen fallen durch den Verkauf des Chemiegeschäfts weg. Wo die übrigen 7000 Stellen gestrichen werden, wollte Sony noch nicht sagen.

Apple-Klage könnte Buchmarkt durcheinander wirbeln

Washington/Brüssel (dpa) - Nach einer Kartellklage gegen Apple und zahlreiche große Verlage könnten die Preise für elektronische Bücher in den USA merklich fallen. In der Folge dürfte sich der Übergang von gedruckten zu digitalen Büchern beschleunigen und der finanzielle Druck auf die Verlage zunehmen. Der weltgrößte Onlinehändler und Apple-Rivale Amazon kündigte bereits an, die Preise für viele E-Books sobald wie möglich zu senken. Die US-Wettbewerbshüter werfen dem iPad-Hersteller Apple massive Preisabsprachen mit der Buchbranche vor und zogen deshalb am Mittwoch vor Gericht. Drei Verlage gaben bereits klein bei und gingen einen Vergleich ein, in dem sie sich dazu verpflichten, die Preise freizugeben.

Italien tut sich bei Anleihe-Auktion schwer

Rom/Frankfurt (dpa) - Italien hat auch seinen zweiten Test am Kapitalmarkt in dieser Woche nur mit Abstrichen gemeistert. Eine Auktion von Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten wurde am Donnerstag mit mäßigem Erfolg über die Bühne gebracht, wie aus Angaben der italienischen Schuldenagentur hervorgeht. Es gab allerdings einen Lichtblick. Erstmals seit Herbst tastete sich das Euro-Sorgenkind wieder mit einer Restlaufzeit von mehr als zehn Jahren an den Markt. In Rom kamen vier Anleihen zur Aufstockung unter den Hammer, insgesamt sammelte Italien 4,88 Milliarden Euro ein. Das Maximalziel von fünf Milliarden Euro wurde damit knapp verfehlt.

EU-Kommissar Almunia setzt auf Spanien und Italien

Brüssel (dpa) - EU-Kommissar Joaquín Almunia sieht die Euro-Sorgenkinder Spanien und Italien auf gutem Weg - und hält die Sorgen an den Finanzmärkten für völlig überzogen. „Die Märkte sind wegen allem nervös, sie sind viel zu nervös“, sagte der Spanier in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Brüssel. Es sei keineswegs das erste Mal, dass Anleger und Spekulanten an eine erneute Verschärfung der Euro-Schuldenkrise glaubten. „Von Zeit zu Zeit reagieren die Märkte übertrieben und bewegen sich wie eine Herde.“ Nach Ansicht des EU-Wettbewerbskommissars ist die Lage in Spanien keineswegs so schlimm, wie der Anstieg der Zinsen für Staatsanleihen nahelege.

Rossmann baut aus

Burgwedel (dpa) - Deutschlands zweitgrößte Drogeriekette Rossmann will ihre gestärkte Position nach der Insolvenz des Rivalen Schlecker ausbauen und dem neuen Branchenführer dm auf den Pelz rücken. „Ich möchte nicht unbedingt die Nummer eins sein. Aber ich möchte immer so dicht dran sein, dass die Nummer eins meinen Atem spürt“, sagte Firmenchef Dirk Roßmann am Donnerstag bei der Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen für 2011 in Burgwedel bei Hannover. Erstmals in der 40-jährigen Firmengeschichte knackte Rossmann die Umsatzmarke von fünf Milliarden Euro. Die Erlöse stiegen im vergangenen Jahr um 10,5 Prozent.

Arbeitslosigkeit in Griechenland steigt unaufhaltsam

Athen (dpa) - Die Arbeitslosigkeit in Griechenland steigt immer weiter. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 21,8 Prozent. Damit waren 1 084 000 Menschen ohne Job, so viele wie nie zuvor. Im Januar 2011 hatte die Quote noch bei 14,8 Prozent gelegen, wie die griechische Statistikbehörde (ELSTAT) am Donnerstag mitteilte. Mehr als die Hälfte der jungen Griechen zwischen 15 und 24 Jahren haben demnach keinen Job. Arbeitslose erhalten in Griechenland nur ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Danach ist keine Unterstützung mehr vorgesehen.

Schwache Daten und Schulden-Sorgen drücken Dax ins Minus

Frankfurt/Main (dpa) - Schwache Wochendaten vom US-Arbeitsmarkt und erneute Sorgen über die europäische Schuldenkrise haben den Dax am Donnerstag ins Minus gedrückt. Zuletzt büßte der Dax 0,09 Prozent auf 6669 Punkte ein und knüpfte damit wieder an seinen am Vortag unterbrochenen Abwärtstrend an. Besser hielten sich am Donnerstag die anderen Indizes: Der MDax gewann 0,99 Prozent auf 10 542 Punkte hinzu, der TecDax kletterte um 1,00 Prozent auf 774 Punkte. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3153 (Mittwoch: 1,3131) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7603 (0,7616) Euro.

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