dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Etappensieg für Finanzverwaltung im „Cum-Ex“-Steuerstreit

München (dpa) - Im Streit um sogenannte „Cum-Ex“-Aktiendeals hat die Finanzverwaltung einen Etappensieg vor dem Bundesfinanzhof errungen. In dem bereits am Mittwochabend entschiedenen Verfahren (Urteil vom 16. April 2014 I R 2/12) hatte eine Hamburger Beteiligungsgesellschaft mit dem Finanzamt Hamburg-Altona über den Anspruch auf Anrechnung von Kapitalertragssteuer gestritten. Dabei ging es um dubiose Aktiengeschäfte, die viele Banken, aber auch Fonds und Händler betrieben haben sollen. Weil dabei einmal gezahlte Kapitalertragssteuer mehrfach erstattet wurde, soll der deutsche Fiskus mit diesen schnellen Aktienkäufen und -verkäufen rund um den Dividendenstichtag um Milliarden gebracht worden sein. Möglich waren solche Geschäfte wegen bestimmter Börseneigenheiten, aber auch steuerrechtlicher Besonderheiten.

Neu formierte Hapag-Lloyd auf Weg zum Börsengang

Hamburg (dpa) - Das neu formierte Reederei-Schwergewicht Hapag-Lloyd steuert auf einen Börsengang im kommenden Jahr zu. Das sei mit den anderen Hapag-Lloyd-Anteilseignern verbindlich festgelegt, schreibt der Chef des Reisekonzerns Tui, Friedrich Joussen, in einem internen Papier an das Management. Es lag der dpa am Donnerstag vor. Größter Hapag-Lloyd-Einzelaktionär wird die Compañía Sud Americana de Vapores (CSAV), die ihr Containergeschäft bei Hapag-Lloyd einbringt. Am Mittwochabend hatten die Unternehmen einen Fusionsvertrag in Hamburg unterschrieben, wo auch der Hauptsitz bleibt. Für das Lateinamerika-Geschäft entsteht in Chile eine Regionalzentrale. Durch den Zusammenschluss entsteht das weltweit viertgrößte Unternehmen der Branche.

Starker Euro bremst SAP bei Umbau des Geschäftsmodells aus

Walldorf (dpa) - Der starke Euro hat SAP bei seinem Aufbruch in das Geschäft mit Abo-Modellen ausgebremst. Zwar legten die Umsätze mit Software, die zur Miete angeboten wird, wie geplant zweistellig zu, doch das Plus wäre ohne den negativen Währungseinfluss noch größerer ausgefallen. „Rund 50 Prozent der Cloud-Umsätze stammen derzeit noch aus den USA“, erklärte Co-Chef Bill McDermott am Donnerstag in Walldorf. Entsprechend niedriger fiel das Umsatzwachstum in dem gerade im Aufbau befindlichen Geschäftsbereich aus. Wenn Firmen wie SAP große Teile ihres Umsatzes außerhalb des Euroraums machen, leiden sie besonders unter Währungsschwankungen. Wenn der Euro beispielsweise gegenüber dem Dollar zulegt, sind Umsätze aus den USA weniger wert. SAP sichert sich zwar ab, alle Schwankungen kann das Unternehmen aber nicht ausgleichen.

Verkehrsexperte: Flughafen BER wohl noch später fertig

Berlin (dpa) - Für den unvollendeten Hauptstadtflughafen ist jetzt sogar ein Eröffnungstermin nach dem Jahr 2017 im Gespräch. Der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Martin Burkert (SPD), sagte der Zeitung „Die Welt“: „Ich persönlich würde nichts darauf verwetten, dass der Flughafen vor 2017 in Betrieb geht. Alle Hinweise, die ich habe, deuten eher darauf hin, dass es noch später wird.“ Näher erläuterte er das allerdings nicht. Ein Sprecher des Betreibers sagte dazu: „Nein, das entspricht nicht dem Sachstand der Flughafengesellschaft.“ Der Airport in Schönefeld am Rande Berlins sollte im Oktober 2011 in Betrieb gehen. Vor allem weil die komplexe Brandschutzanlage bis heute nicht läuft, gelang das nicht. Seit der vierten Terminabsage im Januar 2013 hat der Flughafen kein neues Datum mehr genannt. Flughafenchef Hartmut Mehdorn hatte noch im Januar das Jahr 2015 als Zieldatum genannt, aber wenig später auch 2016 nicht ausgeschlossen.

Mercedes beschleunigt in China - 100 neue Händler in einem Jahr

Peking (dpa) - Daimler peilt in diesem Jahr in China ein stärkeres Wachstum als die elf Prozent des vergangenen Jahres an. In seiner Aufholjagd auf dem weltgrößten Automarkt sollen in diesem Jahr 100 Händler in 40 weiteren Städten hinzukommen, wie China-Vorstand Hubertus Troska am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Peking sagte. „Das stimmt mich zuversichtlich.“ Im ersten Quartal machte Mercedes im Reich der Mitte einen Absatzsprung um 47 Prozent auf 64 100 verkaufte Autos. Troska bekräftigte, dass kommendes Jahr in China mehr als 300 000 Autos verkauft werden sollen.

Amazon-Beschäftigte streiken in Leipzig und Bad Hersfeld

Leipzig/Bad Hersfeld (dpa) - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi macht weiter Druck auf den Online-Versandhändler Amazon. Am Donnerstag, unmittelbar vor Ostern, legten erneut Beschäftigte im Leipziger und in den beiden hessischen Verteilzentren in Bad Hersfeld die Arbeit nieder. An dem ganztägigen Ausstand nehmen an beiden Standorten zusammen über den Tag verteilt etwa 900 Mitarbeiter teil, wie Verdi-Sprecher Christoph Schmitz sagte. „Wir haben eine sehr stabile Streikbereitschaft“, sagte er. Verdi will für die Mitarbeiter eine Bezahlung nach den besseren Konditionen des Einzelhandelstarifs erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt. Amazon lehnt die Aufnahme von Tarifverhandlungen strikt ab.

Dax legt vor Ostern zu - Positive Impulse aus den USA

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am letzten Handelstag vor Ostern von positiven Impulsen aus den USA profitiert. Der deutsche Leitindex legte um 0,67 Prozent auf 9380 Punkte zu. Damit deutet sich eine positive Wochenbilanz an. Für den MDax ging es am Donnerstag um 1,13 Prozent auf 16 152 Punkte nach oben. Der TecDax zog um 0,87 Prozent auf 1198 Punkte an. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,25 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3855 (Mittwoch: 1,3840) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7218 (0,7225) Euro.

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