Abgabe: Sparkassen gegen WestLB-Hilfe

Präsident und Aufsichtsrats-Chef Breuer: „Wir haben unseren Beitrag geleistet.“

Düsseldorf. Die 34 Sparkassen lehnen weitere Kapitalhilfen für ihr finanziell angeschlagenes Spitzeninstitut WestLB offenbar ab. "Wir sind der Auffassung, dass wir unseren Beitrag geleistet haben", sagte der rheinische Sparkassenpräsident Michael Breuer, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender bei der WestLB ist. Ähnliche Signale hatte bereits der westfälische Verband gegeben.

Die beiden NRW-Sparkassenverbände, die neben dem Land Haupteigentümer der WestLB sind, haben sich bereits mit einer Milliarde Euro an dem Rettungsschirm von fünf Milliarden Euro für die WestLB beteiligt.

Mit dem Geld garantieren die Eigentümer für ausgelagerte faule Wertpapiere von 23 Milliarden Euro. "Mehr können wir nicht schultern", sagte Breuer. Das Kapital der Sparkassen diene der Versorgung ihrer Kunden mit Krediten.

Nachdem Fusionen mit anderen Landesbanken gescheitert sind und sich kein Investor findet, fordern die EU-Wettbewerbshüter angeblich den Verkauf in Raten bis zum Jahr 2013. Die Frist könne er nicht bestätigen, ihm sei kein Zeitplan bekannt, sagte Breuer. Die WestLB-Eigentümer hatten sich gegenüber den Brüsseler Behörden verpflichtet, ihre Mehrheit an der Bank abzugeben.

Ende des Monats läuft die Frist für die Vorlage eines Konzepts aus. Am Donnerstag legt die WestLB ihre Bilanz vor - vielleicht gibt es dort mehr Klarheit zu den Vorgängen. Dem Vernehmen nach soll die WestLB mit Gewinn abgeschlossen haben.

Die 34 rheinischen Sparkassen haben 2008 ihre Firmenkredite um 2,8 Milliarden auf das Rekordniveau von 53,6 Milliarden Euro gesteigert. "Von einer Kreditklemme kann bei uns nicht die Rede sein", sagte Breuer. Insgesamt weisen die Kassen aber einen von 164 auf 108 Millionen Euro gesunkenen vorläufigen Bilanzgewinn aus.

Hintergrund war die Risikovorsorge für Wertpapiere in Höhe von 668 (Vorjahr: 240) Millionen Euro. Im laufenden Jahr werde der Vorsorgebedarf weiter steigen, sagte Breuer.

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