Grünen-Politikerin Roth: Türkei betreibt „dreckige Politik“

Berlin (dpa) - Die Vizepräsidentin des Bundestags, Claudia Roth (Grüne), kritisiert das Stillhalten der Türkei im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an der türkisch-syrischen Grenze.

„Ich habe überhaupt kein Verständnis für die Politik der Türkei“, sagte Roth im ARD-Morgenmagazin.

IS-Kämpfer würden in türkischen Krankenhäusern behandelt und Waffen über türkisches Gebiet geliefert. „Da muss die NATO jetzt mal auf den Tisch hauen und sagen: Es kann nicht sein, dass der NATO-Partner Türkei eine solche dreckige Politik betreibt.“ Offensichtlich wolle Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die Kurden in der Region um die umkämpfte kurdische Stadt Kobane in ihrer Selbstständigkeit schwächen.

Kobane an der Grenze zur Türkei droht in die Hand des IS zu fallen. Bislang haben die an der Grenze stationierten türkischen Truppen nicht in die Kämpfe eingegriffen. Das Parlament in Ankara hatte der Regierung jedoch das Mandat erteilt, militärisch gegen Terrorgruppen in Syrien und im Irak vorzugehen. Erfasst werden nicht nur der IS, sondern grundsätzlich auch kurdische Gruppen wie die PKK, die von der Türkei als terroristisch eingestuft werden.

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