Schwere Verletzungen Erste Opfer nach Silvester-Knallerei im Krankenhaus

Berlin (dpa) - Schon Stunden vor dem Jahreswechsel haben sich mehrere Berliner mit Feuerwerkskörpern schwer verletzt. Das Berliner Unfallkrankenhaus, das auf Verletzungen mit Böllern spezialisiert ist, nahm bis zum Samstagmorgen bereits vier Menschen mit schweren Verletzungen auf, darunter ein Kind.

In allen Fällen hätten sich die Patienten entweder Körperteile abgesprengt oder durch Feuerwerkskörper so schwer verletzt, dass sie amputiert werden mussten, sagte eine Sprecherin der Klinik.

In einem weiteren Fall büßte ein 28-Jähriger in der Nacht zu Samstag zwei Finger ein. Der nicht zugelassene Feuerwerkskörper sei sofort explodiert, den der Mann am geöffneten Schlafzimmerfenster gezündet habe, teilte die Polizei am Samstag mit. Die Wucht der Explosion ließ außerdem die Fensterscheibe bersten. Die herumfliegenden Scherben fügten dem Mann zusätzlich Schnittwunden zu. Er kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. In der Wohnung stellten Polizisten weitere Böller sicher.

Gleich 220 illegale Böller sowie mehrere Schreckschusswaffen und 2500 Schuss Munition stellte die Polizei am Freitagabend in einer anderen Wohnung sicher. Von dem Balkon der Wohnung aus waren zuvor Schüsse abgefeuert worden, Anwohner hatten daraufhin die Polizei gerufen. Die ermittelt nun wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoff- und Waffengesetz gegen den 54-jährigen Mieter der Wohnung.

Polizei und Zoll warnen seit Jahren vor den Gefahren illegaler Böller. Unbeirrbare besorgen sich trotzdem in jedem Jahr das gefährliche Feuerwerk, das meist aus Osteuropa eingeschmuggelt wird.

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