Dokumentation: Gurlitts Äußerungen im „Spiegel“

München (dpa) - Cornelius Gurlitt hat sich nur einmal in einem Interview des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ ausführlich zu seinem Kunstschatz und den Vorwürfen gegen ihn geäußert - Mitte November 2013, kurz nach dem Bekanntwerden der Kunstsensation.

Hier die wichtigsten Zitate aus dem Gespräch:

- ÜBER DIE BEHÖRDEN:

„Die stellen das alles falsch dar. Ich werde nicht mit denen reden, und freiwillig gebe ich nichts zurück, nein, nein. Der Staatsanwalt hat genug, was mich entlastet.“

„Die hätten doch warten können mit den Bildern, bis ich tot bin.“

„Hier in Augsburg sitzt der Staatsanwalt, dem ich alle Unterlagen geschickt habe. (...) Ich verstehe nicht, warum der sich noch nicht bei mir gemeldet hat.“

„Ich bin kein Mörder, warum jagen die mich?“

„Was ist das für ein Staat, der mein Privateigentum zeigt?“

„Wenn ich woanders gelebt hätte, wäre das alles einfach nie passiert.“

- ÜBER DIE BILDER:

„Jetzt sind die Bilder irgendwo in einem Keller, und ich bin allein. Warum haben sie die Bilder nicht dagelassen und nur immer die abgeholt, die sie prüfen wollen? Dann wäre es jetzt nicht so leer.“

„Mehr als meine Bilder habe ich nichts geliebt in meinem Leben.“

„Hoffentlich klärt sich alles schnell, und ich bekomme endlich meine Bilder zurück.“

„Ich hatte nie etwas mit der Anschaffung der Bilder zu tun, nur mit der Rettung.“

„Ich habe die Bilder sehr vermisst, das merke ich jetzt.“

- ÜBER DIE MEDIEN: „Ich bin doch nicht Boris Becker, was wollen diese Menschen nur von mir? Ich bin doch etwas ganz Stilles. Ich habe doch nur mit meinen Bildern leben wollen. Warum fotografieren die mich für diese Zeitungen, in denen sonst nur Halbweltgestalten abgelichtet werden?“

- ÜBER SEINEN VATER:

„Mein Vater wurde oft vertrieben, er ist oft gestürzt, aber er stand immer wieder auf.“

„Es kann ja sein, dass meinem Vater mal etwas Privates angeboten wurde, aber er hat es sicher nicht genommen. Das wäre ihm übel bekommen.“

„Ich bin nicht so mutig wie mein Vater. Er hat für die Kunst gelebt und für sie gekämpft. Der Staatsanwalt muss den Ruf von meinem Vater geraderücken.“

- ÜBER SICH SELBST:

„Ich habe noch nie eine Straftat begangen, und selbst wenn, wäre das verjährt.“

„Ich habe nie illegal und unverzollt etwas über die Schweizer Grenze gebracht.“

„Jetzt ist alles so miserabel.“

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