Deutsche Anleihen mit Kursverlusten vor „Mini-Gipfel“

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Anleihemarkt ist am Mittwoch nach dem Schock der geringen Nachfrage nach heimischen Staatspapieren hochnervös gestartet. Es gab zu Handelsbeginn starke Kursverluste.

Ein für den Verlauf des Tages angesetztes Treffen der Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich und Italien könnte für „etwas Entlastung“ in der Schuldenkrise sorgen, erklärten Experten. Außerdem belaste die gefloppte Versteigerung von deutschen Staatsanleihen vom Vortag weiterhin die Festverzinslichen.

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 2,212 Prozent. Die neue Bundesanleihe war am Vortag mit einem Kupon über zwei Prozent ausgestattet. Laut der Bundesfinanzagentur war das der niedrigste Zinssatz, der jemals für Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren angeboten wurde. Bei einem Durchschnittskurs von 100,15 Prozent lag die erzielte Rendite bei 1,98 Prozent. Bei einem Angebot im Volumen von 6,0 Milliarden Euro fanden nur Anleihen im Wert von 3,89 Milliarden Euro einen neuen Besitzer.

Zuletzt hätten Streit und Uneinigkeit die Zusammenarbeit der führenden Politiker der Eurozone geprägt, sagte Anleihen-Experte Volker Brokelmann von der HSH Nordbank. Das habe die Anleger zunehmend an der Überlebensfähigkeit der Eurozone zweifeln lassen. Der „Mini-Gipfel“ mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Regierungschef Nikolas Sarkozy und Italiens neuem Premier Mario Monti könnte für positive Signale in der aufgeheizten Stimmung an den Finanzmärkten sorgen.

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