Höfl-Riesch will in Lake Louise Stockerl angreifen

Lake Louise (dpa) - Maria Höfl-Riesch freute sich nach Platz fünf im Riesenslalom sofort auf die „klirrende Kälte“ von Lake Louise, die deutschen Abfahrer wollen dagegen in Beaver Creek attackieren.

„Dort werden wir wieder angreifen und hoffentlich das oder die nächsten Ausrufezeichen setzen“, betonte Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel am „ziemlich stressigen“ Reisetag. Das Material wurde per Truck von Kanada in die USA gebracht und umgekehrt, die Sportler und Coaches eilten Richtung Flughäfen. In dieser Woche fahren die Damen in Lake Louise und die Herren in Beaver Creek - Ortswechsel.

Waibels Fazit fiel nach Abfahrt und Super G in Lake Louise bei einzelnen starken Herren-Auftritten und vielen schlechten Platzierungen mit hohen Startnummern „zwiespältig“ aus, Alpindirektor Wolfgang Maier klang nachdenklich. „Wir haben nicht gerade einen Traumstart hingelegt“, erklärte Maier. „Aber man darf das zu Beginn der Saison nicht überbewerten, auch wenn wir bei den Damen mit der Erwartung nach Beaver Creek angereist sind, zumindest einmal auf dem Podium zu stehen.“

Am nächsten kam dem Stockerl noch Höfl-Riesch mit ihrem besten Riesenslalom-Ergebnis seit Januar in Maribor. „Seit langem mal wieder Top 5 im Riesenslalom. Vor allem mit dem 2. Lauf bin ich sehr zufrieden“, schrieb die 29-Jährige auf ihrer Internetseite. Nach diesem fünften Rang beim Erfolg der Schwedin Jessica Lindell-Vikarby strebt Höfl-Riesch in Lake Louise, wo es bis zu minus 32 Grad kalt werden soll, bei zwei Abfahrten und einem Super-G aber wieder das Podest an.

Eine weitere Gegnerin könnte dann hinzu kommen. Aber wie gut Lindsey Vonn nach ihrer neuerlichen Verletzung ist und ob die amerikanische Abfahrts-Olympiasiegerin wirklich startet, bleibt abzuwarten. In jedem Fall muss sie noch einmal operiert werden; diesen Eingriff will die viermalige Gesamtweltcupsiegerin bis nach Olympia hinauszögern. Ob das gut geht, nachdem der Weltcup nun seinen Rhythmus aufnimmt und bis nach Olympia an jedem Wochenende Rennen gefahren werden, ist fraglich.

Höfl-Riesch zeigte trotz der nicht zufriedenstellenden Platzierungen nach Ansicht von Maier schon „eine sehr ansprechende Form“. Viktoria Rebensburg leistete sich dagegen nach Krankheit ein überraschendes Rennaus. Aber dahinter? Aus der zweiten Reihe kam kein wirkliches Ausrufezeichen. „Das von der zweiten Garnitur war zu wenig“, befand auch Maier. „Aber es ist noch nicht aller Tage Ende. Wir versuchen bei den nächsten Rennen bessere Leistungen zu bringen.“

Zu Saisonbeginn sind die Ergebnisse nicht allzu aussagekräftig, klar ist jedoch schon jetzt: Die 22-jährige Lara Gut (Schweiz) und die 18-jährige Mikaela Shiffrin (USA) führen das Gesamtklassement an und werden im Olympia-Winter den Ton mitangeben. „Ohne die geht in dieser Saison nichts. Aber die Routiniers wie Maria verschwinden trotzdem nicht“, meinte Maier. Höfl-Riesch liegt im Gesamtweltcup auf Rang drei und ist im Gegensatz zu den beiden jungen Fahrerinnen in allen Disziplinen unterwegs. Auf der einen Seite bedeutet das mehr Möglichkeiten zum Punkten, auf der anderen gibt es auch weniger Zeit zum Training einzelner Disziplinen.

Zufrieden war Maier mit Stechert, der als Elfter der Abfahrt von Lake Louise die halbe Olympia-Norm erfüllte. „Vorfreude auf Beaver Creek, ja klar, da geht was“, sagte der 28-Jährige. Den von Aksel Lund Svindal (Norwegen) gewonnenen Super-G ließ er wegen eines angeschwollenen Knies als Vorsichtsmaßnahme aus. Nach drei Jahren Weltcup-Pause erlitt Andreas Strodl am Samstag bei der Abfahrt eine Schienbeinprellung, soll aber bald wieder zurückkehren.

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