Stechert-Comeback: Halbe Olympia-Norm erreicht

Lake Louise (dpa) - Beim Abschwingen nach seinem gelungenen Comeback ballte Tobias Stechert die Faust.

Rang elf bei der Abfahrt von Lake Louise war für den 28 Jahre alten Skirennfahrer vom SC Oberstdorf genau ein Jahr nach seiner schweren Verletzung nicht nur das zweitbeste Weltcup-Resultat seiner Karriere, sondern zugleich auch die halbe Qualifikationsnorm für die Olympischen Winterspiele in Sotschi. „Das war ein gutes Comeback“, lobte der Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbands, Wolfgang Maier. „Mit dem Ergebnis und dem Auftakt kann man schon zufrieden sein.“ Josef Ferstl kam auf Platz 31 und verpasste damit nur knapp die Punkteränge.

Stechert liegt die Strecke in den kanadischen Rocky Mountains. Vergangenes Jahr katapultierte er sich dort mit Rang fünf sogar mitten in die Weltspitze. In der Abfahrt von Beaver Creek (USA) war er eine Woche später erneut gut unterwegs, ehe er mit Schmerzen abbrechen musste und eine ärgerliche Verletzung seinen Höhenflug im WM-Winter jäh beendete. Die Diagnose: Knorpelabsplitterung im Knie, Meniskus und Fibulakopf gequetscht. Bei der WM in Schladming wagte Stechert einen Versuch, bekam aber im Super-G einen Schlag auf das malträtierte Gelenk - und fand sich statt auf Ski erneut in der Arztpraxis wieder.

Diese Zeit ist jetzt vorbei. „Ich hab immer mal ein bisschen Wehwehchen, aber jetzt bin ich fit“, sagte Stechert. Auf Sieger Dominik Paris aus Italien fehlten ihm am Samstag 1,27 Sekunden. Auch Klaus Kröll (Österreich) auf Platz zwei und Adrien Theaux (Frankreich) als Dritter waren klar schneller als der Allgäuer, der bei den schwierigen Bedingungen mit Schneefall und schlechter Sicht trotzdem Hoffnung auf bessere Zeiten machte.

Maier war auf jeden Fall zufrieden - auch mit dem Auftritt von Andreas Sander, der im Feld der 63 gewerteten Fahrer auf Rang 59 landete. „Ich bin happy, dass er wieder dabei ist“, meinte Maier mit Blick auf Sanders Kreuzbandoperation im Februar. „In dem Fall muss man den Leuten auf jeden Fall wieder etwas Luft lassen. Der wird von Rennen zu Rennen wieder sicherer werden.“

Wie viele Gelegenheiten Stephan Keppler nach seinem Rauswurf aus dem deutschen Kader noch bekommen wird, ist dagegen fraglich. Der Ebinger musste seine Vorbereitung alleine stemmen und will sich über gute Leistungen in den Rennen wieder beim Deutschen Skiverband empfehlen. In Lake Louise klappte das nicht - Platz 49. „Puh kein guter Start in die Saison. Die Piste und Sichtverhältnisse waren so schlecht mit den hohen Nummern, dass wir einfach keine Chance mehr hatten“, schrieb er danach auf seiner Facebook-Seite. Zumindest den Start in der Abfahrt von Beaver Creek kommende Woche hat ihm Maier aber zugesagt.

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