Nach „Warnschuss“: Höfl-Riesch Riesenslalom-Fünfte

Beaver Creek (dpa) - Viktoria Rebensburg schied beim Kampf um einen Topplatz aus, Maria Höfl-Riesch kam dem Podest zumindest nahe. Platz fünf der Doppel-Olympiasiegerin beim abschließenden Riesenslalom von Beaver Creek war das beste deutsche Resultat des Alpin-Wochenendes.

Im Ziel ballte Höfl-Riesch kurz die Faust und freute sich als Elfte des ersten Durchgangs über die zwischenzeitliche Führung. Am Ende fehlten ihr beim Sieg der Schwedin Jessica Lindell-Vikarby 0,56 auf das Podest. Als Vierte des ersten Durchgangs schied Rebensburg im Finale am Sonntag dagegen aus. „Ich bin natürlich enttäuscht“, sagte die 24-Jährige nach dem Check der WM-Strecken für die Titelkämpfe 2015.

Nach Rang sieben in der Abfahrt und Platz acht im Super-G fuhr Höfl-Riesch auch im zweiten Riesentorlauf des Winters in die Top-10. In allen Disziplinen durfte sie auch ohne das anvisierte Podest Positives aus den USA mitnehmen. „Es ist sicherlich nicht mein Anspruch, da um Platz neun oder zehn zu fahren“, erklärte die Doppel-Olympiasiegerin. „Es waren sicherlich keine guten Fahrten, und trotzdem bin ich einigermaßen dabei.“ Die Nummer 1 in Abfahrt und Super-G: die Schweizerin Lara Gut, die mit ihrem Aus im Riesenslalom allerdings auch einen ersten Dämpfer nach drei Siegen in drei Rennen hinnehmen musste.

Gerne hätte auch der deutsche Alpindirektor Wolfgang Maier in der Höhe von Beaver Creek Höfl-Riesch auf einem Podestplatz gesehen oder mannschaftlich einen besseren Auftritt des Speedteams. „Wir sind nicht optimal in die Saison gestartet. Das ist einfach ein bisschen zu wenig“, sagte er. „Das ist ein Warnschuss gewesen.“

Auch Höfl-Riesch zeigte sich selbstkritisch. „Ich habe mir schwergetan da runter. Es ist extrem schwieriges Gelände“, bekannte die Kombinations-Weltmeisterin. „Es ist da sicher noch Luft nach oben.“ Rebensburg gelang, allerdings geschwächt von einer Erkrankung, am Samstag ebenfalls auf Rang 13 kein guter Super-G. „Wenn man die Skitechnik betrachtet, hätte ich sicher noch etwas besser fahren können. Aber ich bin von letzter Woche Mittwoch bis jetzt diesen Mittwoch im Bett gelegen und hab' leider nicht viel machen können“, sagte die 24 Jahre alte Olympiasiegerin.

Sie habe aber unbedingt fahren wollen und sei durch die Umstände auch nicht allzu sehr enttäuscht. „Es ist sicherlich Luft nach oben, aber man muss es nehmen, wie es kommt. Deswegen war es trotzdem ganz okay“, sagte Rebensburg. „Wir sehen es schon kritisch, auch selbstkritisch“, urteilte Maier über die Gesamtbilanz in Abfahrt und Super-G. „Aber das ist ja jetzt erst der Anfang, man kann ja alles noch verbessern.“ Steigern muss sich vor allem die zweite Reihe. Michael Wenig holte sich als 29. der Abfahrt erstmals Weltcup-Punkte, Veronique Hronek verfehlte als 16. im Super-G nur knapp die halbe Olympia-Norm - mehr Positives gab es nicht im Team.

Die nächste Chance hat der Deutsche Skiverband am kommenden Wochenende in Lake Louise. Dort will auch die in der Reha schuftende Amerikanerin Lindsey Vonn ihr Comeback geben. Die Abfahrts-Olympiasiegerin stürzte nach ihrem Kreuzbandriss von der WM im Februar beim Training in Nordamerika erneut und verletzte sich wieder am Knie. Am Wochenende absolvierte sie allerdings schon wieder Trainingsfahrten. Zwar muss die viermalige Gesamtweltcupsiegerin noch einmal operiert werden, doch den Eingriff will sie bis nach Olympia hinauszögern.

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