Höfl-Riesch scheidet aus und verpasst Slalom-Sieg

Flachau (dpa) - Traurig lehnte sich Maria Höfl-Riesch nach ihrem ärgerlichen Einfädler auf ihre Skistöcke. Den Sieg beim Slalom in Flachau hatte die Doppel-Olympiasiegerin trotz klarer Führung verpasst.

„Ich bin natürlich wahnsinnig enttäuscht. Es wäre heute endlich mal wieder möglich gewesen, zu gewinnen“, sagte die Partenkirchener Skirennfahrerin. „So ärgerlich es ist: ich versuche das Positive rauszuziehen, dass ich die Schnellste war heute und dass ich gewinnen kann. Daran hab ich schon hin und wieder gezweifelt in den letzten Wochen.“

Beste Deutsche nach dem Höfl-Riesch-Pech war Lena Dürr auf Rang 14, da auch Christina Geiger als Dritte des ersten Durchgangs im Finale ausschied. „Das ist blöd gelaufen. Ich dachte der Lauf geht gerader, dann kam aber doch eine Kurve und ich war zu spät dran“, meinte die Oberstdorferin. „Das beide Ausscheiden ist natürlich doppelt bitter.“

Nutznießerin war die 17 Jahre alte Mikaela Shiffrin, die bereits den dritten Saison-Sieg einfahren konnte. „Das ist unglaublich. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das Jahr läuft sensationell“, meinte die Amerikanerin. Zweite wurde die Schwedin Frida Hansdotter vor Tanja Poutiainen aus Finnland.

Bis zu dem Aus im Finale hatte es so viel versprechend für Höfl-Riesch ausgesehen. Vor allem im starken ersten Durchgang hatte sie Hoffnungen für die WM in Schladming geweckt. Technisch sauber, angriffslustig und schnell hatte die 28-Jährige die vielen Übergänge gemeistert und sich mit über einer halben Sekunde Vorsprung auf Shiffrin an die Spitze gesetzt.

„Ich habe im Training am Montag von Anfang an ein gutes Gefühl gehabt. Es geht einfach manchmal leichter von der Hand“, sagte die Partenkirchener Skirennfahrerin. Im Heimatort von Ski-Legende Hermann Maier zeigte sie dann auch im Finale einen guten Lauf, ehe sie an einem Übergang einfädelte und ihre starke Flachau-Bilanz mit bis dato einem Sieg und zwei zweiten Plätzen nicht weiter verbessern konnte.

Nach dem nicht zufriedenstellenden Speedwochenende von St. Anton musste Höfl-Riesch trotz guter Vorstellung einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Rang 19 bei der Abfahrt hatte ihr schon einen „kleinen Knacks“ gegeben, Platz 5 im Super-G hatte wenigstens für einen erfreulicheren Wochenend-Abschluss gesorgt. Trotz des guten ersten Durchgangs endete das Rennen in Österreich mit einer Enttäuschung.

„Man muss halt, so wie die Anderen fahren, voll riskieren. Das hab ich gemacht und leider ist es nicht aufgegangen. Ein Einfädler ist schnell passiert, wenn man den engsten Weg sucht“, sagte die Gesamtweltcupzweite.

Neben Höfl-Riesch hatte Alpin-Direktor Wolfgang Maier durch Geiger, Dürr und Barbara Wirth drei weitere der insgesamt sieben deutschen Starterinnen im Finale beobachten dürfen - und konnte sich dabei über Geigers gestiegene Risikofreude freuen. Die zahlte sich allerdings wie in Zagreb und Are nicht aus, die frühere Junioren-Weltmeisterin schied erneut aus. Weltcup-Punkte gab es dagegen noch für Dürr und Wirth (21.). Fanny Chmelar, Veronika Staber und Marlene Schmotz hatten das Finale verpasst.

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