Studie: 100 Milliarden Euro Geldwäsche über Sportwetten

Paris (dpa) - Die organisierte Kriminalität nutzt Sportwetten in erschreckendem Ausmaß. Jährlich werden mehr als 100 Milliarden Euro über Wetten gewaschen, schreiben die Pariser Universität Panthéon-Sorbonne und das Internationale Zentrum für Sportsicherheit ICSS aus Katar nach Untersuchungen.

80 Prozent der weltweiten Wetten sind der Studie zufolge illegal. Besonders Fußball und Kricket seien von Wettbewerbs- und Wett-Manipulation betroffen, daneben seien auch Tennis, Basketball, Badminton und Motorsport anfällig. Experten wie der Buchautor Declan Hill kritisierten allerdings die Methodik der Studie.

Alleine 2013 hat es der Untersuchung zufolge mutmaßlich „Hunderte oder sogar Tausende“ Fälle von Betrug gegeben. Als Maßnahmen empfehlen die Wissenschaftler unter anderem eine übergreifende Wettsteuer, um internationale Untersuchungen zu finanzieren.

„Das schnelle Wachstum des globalen Sport-Wettmarkts hat ein gestiegenes Risiko der Infiltrierung durch organisiertes Verbrechen und Geldwäsche zur Folge“, sagte ICSS-Direktor Chris Eaton, der früher Sicherheitsbeauftragter beim Fußball-Weltverband FIFA war. „Kriminalität stiehlt die Seele und die Glaubwürdigkeit des Sports.“

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