Borussia läuft Zeit davon

Die Mönchengladbacher haben beim Spiel in Wolfsburg 70 Prozent ihrer Zweikämpfe verloren.

Wolfsburg. Konstant Letzter. Seit dem 13. Spieltag behauptet die Gladbacher Borussia den vordersten Platz auf der Falltür Richtung zweite Liga. Und nach dem jüngsten 1:2-Rückschlag beim VfL Wolfsburg sind die Chancen, dass die Fohlen sich im Existenzkampf noch einmal berappeln, gesunken.

Erneut verpasste es die Elf vom Niederrhein, nach einem guten Spiel wie gegen Schalke nachzulegen und die dringend benötigte Erfolgsserie zu starten.

„Es sind noch 30 Punkte zu vergeben. Im Fußball kann alles sehr schnell gehen. Wir können es immer noch schaffen“, sagt Trainer Lucien Favre. Durchhalteparolen oder fester Glaube? Denn Favre und seiner Elf läuft die Zeit davon.

Bis zum Saisonende sind es nur noch zehn Spiele, 15 Punkte brauchen die Borussen wohl mindestens, um im Kampf um den Klassenerhalt mithalten zu können. Hoffenheim (H), Bremen (A), Kaiserslautern (H), München (A), Köln (H), Mainz (A), Dortmund (H), Hannover (A), Freiburg (H) und der HSV (A) lauten die letzten Stationen auf der „Mission Impossible“.

In Wolfsburg hinterließ die Borussia nicht den Eindruck, als könnte sie diesen beschwerlichen Weg erfolgreich meistern. Leidenschaft, Wille, Kampfgeist — Tugenden, welche die Borussen-Profis am vergangenen Wochenende zum wiederholten Mal nicht abrufen konnten.

„Wir stehen nicht umsonst unten drin. Wir haben in der ersten Halbzeit total geschlafen, über 70 Prozent verlorener Zweikämpfe ist schon eine Menge. So kannst du natürlich keine Spiele gewinnen“, redet Stürmer Mike Hanke auch gar nicht erst um den heißen Brei herum.

Ebenso Lucien Favre: „Wolfsburg war gut, sie waren viel besser. Vor allem in der ersten Halbzeit waren sie läuferisch und technisch überlegen. Wir haben nicht gut gespielt.“ Martin Stranzl, der neben Dante und Reus gegen die „Wölfe“ zumindest annähernd seine Normalform abrufen konnte, nimmt seine Team-Kollegen in die Pflicht: „Wer geglaubt hat, dass von heute auf morgen alles besser wird, der hat sich geirrt. So einfach kommen wir da nicht raus. Wir müssen uns das im Training erarbeiten. Wir müssen versuchen, es so hinzukriegen wie die Wolfsburger und dem Gegner unser Spiel aufzwingen.“

Daran will Favre in dieser Woche verstärkt mit seiner Mannschaft arbeiten. Helfen soll dem Schweizer ausgerechnet der Auftritt in Wolfsburg. „Das Spiel hat mir keinen Spaß gemacht, aber ich freue mich schon darauf, es zu analysieren.“

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