Linke: Ausspähung Lafontaines wäre „skandalös“

Berlin (dpa). Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, DietmarBartsch, erwartet von Staats wegen Aufklärung über die angeblicheAusspähung von Linksparteichef Oskar Lafontaine.

„Ich gehe davon aus,dass die entsprechenden Bundesbehörden entsprechend aktiv werden“,sagte Bartsch am Montag in Berlin. „Wenn ein Mitglied einesVerfassungsorgans bespitzelt wird, dann erwarte ich, dass dasunverzüglich aufgeklärt wird.“ Lafontaine ist Bundestagsabgeordneter.

Nach einem Bericht des Magazins „Focus“ wurden auf Lafontaine Ende2007 über mehrere Wochen vier Privatdetekteien angesetzt. DerAuftraggeber sei nicht bekannt. Auch die Linke Sahra Wagenknecht soll Opfer einer Beschattungsaktion gewesen sein. Sollte Lafontaine tatsächlichausgespäht worden sein, wäre das nach den Worten von Bartsch „unfassbarund skandalös“. Einen Strafantrag wollten weder Lafontaine noch dieLinkspartei stellen.

Bartsch beteuerte, er habe von dem Vorgang bis Freitag vergangenerWoche nichts gewusst. Er forderte den „Focus“ auf, „Ross und Reiter“ zubenennen. Er schloss aus, dass der Vorgang - so es ihn gegeben hat -„in irgendeiner Weise aus der Partei Die Linke kommt“.

Bartsch bekräftigte, es gebe nach der Krebsoperation von Lafontainekeine parteiinterne „Nachfolgedebatte“. Allerdings will derParteivorstand den „Fahrplan und das Procedere“ für den im Jahr 2011anstehenden Programm-Parteitag bereits im Dezember festlegen.

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