Kontrolleur des WDR wird überprüft

Staatskanzlei hat Doppelfunktion im Visier.

Düsseldorf. Auf den obersten Kontrolleur des WDR kommt womöglich Ärger zu: In der NRW- Staatskanzlei wird geprüft, ob Ludwig Jörder seinen gesetzlich festgeschriebenen Aufgaben auch tatsächlich nachgekommen ist. Dabei geht es um den Verdacht einer Interessenskollision. Denn Jörder ist nicht nur seit 1999 Chef des WDR-Verwaltungsrats, sondern auch Geschäftsführer der Westfalenhallen Dortmund und des Best-Western-Parkhotel-Westfalenhallen. Der WDR hat die Westfalenhalle auch als Veranstaltungsort genutzt.

NRW-Medienminister Andreas Krautscheid (CDU) hat vom WDR einen Bericht über die Beziehung WDR/Westfalenhalle/Hotel angefordert. "Der liegt nun vor und wird von unseren Juristen geprüft", sagte Krautscheid-Sprecherin Beate Hoffmann unserer Zeitung. Ergebnis: In den vergangenen fünf Jahren habe es nur eine WDR-Veranstaltung in den Westfalenhallen gegeben.

"Das war das Radiofestival im Jahr 2008. Dabei war die Westfalenhalle eine von mehr als 20Veranstaltungsorten in Dortmund, die der WDR genutzt hat", sagte Unternehmenssprecherin Gudrun Hindersin unserer Zeitung. Über den Mietpreis der Westfalenhalle wollte sie nichts sagen. Nur: "Es war ein marktüblicher Preis." Das Parkhotel werde vom WDR vergleichsweise wenig gebucht, so Hindersin. Genaue Zahlen lieferte sie für 2008: 18Übernachtungen.

Jörder ist seit zehn Jahren WDR-Verwaltungsratschef. Für seinen Job gibt es klare Regeln. Im WDR-Gesetz heißt es: "Kein Mitglied des Verwaltungsrats darf unmittelbar oder mittelbar mit der Anstalt (also der WDR; Red.) für eigene oder fremde Rechnung Geschäfte machen."

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