Christian Wulff zieht sich ins Kloster zurück

Ex-Bundespräsident nimmt eine Auszeit. Die Union will die Ausgaben für sein Büro und den Dienstwagen befristen.

Berlin. Ex-Bundespräsident Christian Wulff hat sich vorübergehend in ein Kloster zurückgezogen. Wie die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf hochrangige politische Kreise berichtet, hatte das ehemalige Staatsoberhaupt den Aufenthalt für den Großen Zapfenstreich nur unterbrochen.

Der 52-Jährige nutze die Zeit auch für einen ausgedehnten Gesundheitscheck. Wulff hatte sich kurz nach seinem Rücktritt Mitte Februar wegen einer Nierenkolik im Krankenhaus behandeln lassen. In welchem Kloster er sich aufhält, blieb offen.

Christian Wulff gilt als tief gläubig, der Katholik hat sich lange bei der Bewegung „Pro Christ“ engagiert. 2007 reiste Wulff, damals niedersächsischer Ministerpräsident, für eine Privataudienz zu Papst Benedikt XVI. nach Rom.

Derweil geht die Debatte um Privilegien für Wulff weiter. Die Union will ihm Büro, Mitarbeiter und Dienstwagen nur zeitlich begrenzt auf Staatskosten zugestehen.

„Die Amtsausstattung sollte dann enden, wenn Wulff wieder eine entgeltliche Tätigkeit aufnimmt“, sagte der für den Etat des Bundespräsidialamts zuständige Haushaltspolitiker Herbert Frankenhauser (CSU) dem „Spiegel“.

Diese Einschränkung solle für alle künftigen Präsidenten gleichermaßen gelten. Die SPD hat bereits deutlich gemacht, dass sie gegen eine „Amtsausstattung“ für Wulff ist und gegen einen entsprechenden Antrag stimmen will.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat derweil auch einen Urlaub in einem Ferienhaus des Eventmanagers Manfred Schmidt eingeräumt. Er gilt als eine zentrale Figur in der Affäre Wulff. Wowereits Kontakte zu Schmidt sollen am Mittwoch im Berliner Abgeordnetenhaus erörtert werden. dpa/Red

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