Mitt Romney baut Vorsprung aus

Der Republikaner gewinnt im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur in Arizona und Michigan.

Washington. Der favorisierte republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney kann aufatmen. Nach Siegen bei den Vorwahlen in Michigan und Arizona konnte sich Romney erstmals deutlich vom übrigen Bewerberfeld absetzen.

Doch ehe er zum Spitzenkandidaten gekürt werden und gegen Amtsinhaber Präsident Barack Obama ins Rennen gehen kann, ist es noch ein weiter Weg. Kommende Woche am Super Tuesday (Super-Dienstag) könnte Romney mehrere Niederlagen einstecken.

In Arizona war der Sieg des Ex-Gouverneurs von Massachusetts nie ernsthaft in Gefahr. Spannend wurde es hingegen im Heimatstaat Michigan des 64-Jährigen. Romney wurde in Michigan geboren und ging dort zur Schule.

Sein Vater George wurde drei Mal zum Gouverneur gewählt. Trotzdem musste Mitt Romney hart kämpfen, um den erzkonservativen Gegner Rick Santorum abzuschütteln. Nach Auszählung der letzten Stimmen lag Romney nur drei Prozentpunkte vor Santorum. Michigans 30 Delegierte werden sich die Kandidaten teilen müssen.

Während der Sieger einräumte, dass „wir nicht haushoch gewonnen haben, aber hoch genug“, strotze der ehemalige Senator Santorum weiterhin vor Optimismus. „Es sollte Mitt Romneys großer Abend werden, doch besonders groß war er nicht“ sagte der 53-Jährige vor jubelnden Anhängern und gab sich mit Blick auf den Super Tuesday weiterhin siegessicher.

Santorum geht in wichtigen Staaten wie Ohio als klarer Favorit ins Rennen und könnte auch andere für sich verbuchen. Zudem könnten Newt Gingrich und Ron Paul, die in Arizona und Michigan weit abgeschlagen waren, am Super Tuesday noch einige Verwirrung stiften. Trotz des strategisch wichtigen Etappensiegs steht Romney noch vor einer politischen Schlammschlacht, die sich bis zum Parteikonvent in Tampa (Florida) Ende August fortsetzen könnte.

Schließlich wurden bereits elf Vorwahlen ausgetragen, dabei hat der Favorit bisher nur ein Achtel der 1144 Delegierten auf dem Konto, die er braucht, um nominiert zu werden.

Politische Beobachter halten daher ein Szenario für immer wahrscheinlicher, wonach bis zur Megaveranstaltung in Tampa kein Kandidat über die notwendige Mehrheit verfügt und der Parteivorstand der Republikaner einen dritten Kandidaten, dem man eher zutraut, Obama entthronen zu können, ins Rennen schickt.

Wie aus Wählerumfragen hervorgeht, wären im direkten Vergleich nämlich sämtliche republikanische Kandidaten im Duell mit dem amtierenden Präsidenten so gut wie chancenlos.

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