Über 700 in Behörden-Gewahrsam : Hunderte Einwandererkinder in USA noch von Eltern getrennt
Washington (dpa) - In den USA befinden sich trotz einer richterlichen Anordnung zur Wiedervereinigung von Familien weiterhin mehr als 700 Kinder illegaler Einwanderer in der Obhut der Behörden.
Eigentlich sollten sie auf Weisung eines Bezirksrichters aus Kalifornien bis zur Nacht von Donnerstag auf Freitag wieder mit ihren Eltern vereint sein - doch das geschah in einigen Fällen nicht. Nach Regierungsangaben blieben 711 Kinder in Gewahrsam der Behörden - beispielsweise, weil deren Eltern kriminell seien, sich nicht mehr in den USA aufhielten oder eine Überprüfung der Fälle noch nicht abgeschlossen sei, wie US-Medien am Freitag berichteten.
120 Eltern lehnten es demnach ab, mit ihren Kindern wiedervereint zu werden. Sie wollten damit den Kindern ermöglichen, bei Verwandten in den USA zu bleiben, bis ein Gericht ihre Asylfälle entschieden habe.
Die Familien waren beim Grenzübertritt von Mexiko in die USA getrennt worden. Ein Richter befand diese Regierungspraxis als inhuman und verfassungswidrig. Er nannte eine Frist von 30 Tagen, um die auseinandergerissenen Familien wieder zu vereinen. Die Regierung gab an, dass 1442 Kinder ihren illegal eingewanderten Eltern zurückgegeben worden seien. Die Familien sitzen jetzt in Haft.