Drei tote Flüchtlinge vor Lampedusa geborgen

Lampedusa (dpa) - Vor der süditalienischen Insel Lampedusa sind die Leichen von drei Flüchtlingen geborgen worden.

Italienischen Medienberichten zufolge entdeckte die Küstenwache die Toten am Montag bei Bergungsarbeiten unter einem Boot, das am Vortag mit rund 500 Flüchtlingen aus Libyen an Bord vor dem Hafen der Insel auf Felsen aufgelaufen war.

In einer Massenpanik hatten sich viele der verzweifelten Menschen - darunter auch schwangere Frauen und kleine Kinder - ins Wasser gestürzt. Hunderte konnten gerettet werden dank des gemeinsamen Einsatzes von Küstenwache, Polizei, Carabinieri und Hilfsorganisationen. In ersten Berichten hatte es geheißen, alle Flüchtlinge hätten den Schiffbruch überlebt. Allerdings schwankten die Angaben darüber, wie viele Flüchtlinge sich auf dem Schiff befunden hatten.

Auf Lampedusa warteten am Montag noch über 1000 Bootsflüchtlinge darauf, in andere italienische Aufnahmezentren gebracht zu werden. Nachdem zwischen Freitag und Sonntag insgesamt rund 2000 Menschen auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Libyen die Insel erreicht hatten, sei die Nacht zum Montag ruhig verlaufen, hieß es.

Seit Beginn der nordafrikanischen Revolutionswelle im Januar landeten etwa 30 000 Menschen auf der 20 Quadratkilometer großen Insel, davon rund 25 000 allein aus Tunesien. Seit Anfang April gilt ein Abschiebeabkommen zwischen Rom und Tunis. Seither kommen zunehmend Immigranten aus Libyen, die vor den anhaltenden Kämpfen in dem Land flüchten.

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