Syrische Rebellenhochburg : Bundesregierung hofft auf Moskaus Veto gegen Idlib-Offensive
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hofft vor dem erwarteten Angriff der syrischen Regierung auf Rebellen in Idlib auf das Veto Moskaus. „Wir erwarten von Russland, das syrische Regime von einer Katastrophe abzuhalten“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.
Auch Außenminister Heiko Maas sagte, dass Idlib bei seinem Antrittsbesuch in der Türkei ein „ganz wichtiges Thema“ sein werde. Ankara versucht, die Offensive zu stoppen, unter anderem wegen möglicher Flüchtlingsströme in Richtung Türkei.
Die syrische Armee hat Truppen zusammengezogen und bereitet einen Angriff auf die Provinz im Nordwesten des Landes vor, in dem sich neben Zehntausenden Bewaffneten, darunter vielen Extremisten, auch etwa drei Millionen Zivilisten befinden. Idlib ist das letzte große Gebiet des Bürgerkriegslandes, das noch von Rebellen beherrscht wird. Dominiert werden diese von dem Al-Kaida-Ableger Haiat Tahrir al-Scham (HTS), der früheren Al-Nusra-Front.
Das Schicksal der Rebellenhochburg wird sich laut Moskau nach dem Treffen der Präsidenten Russlands, des Irans und der Türkei am Freitag in Teheran entscheiden. Dann werde Klarheit über die militärische Lage herrschen, sagte der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Russland und der Iran sind Verbündete der syrischen Regierung, die Türkei stützt die Rebellen.