Nach langer Krankheit : Taliban erklären Islamisten Dschalaluddin Hakkani für tot
Kabul (dpa) - Der afghanische Extremist Dschalaluddin Hakkani ist nach Angaben der radikalislamischen Taliban nach langer Krankheit gestorben.
Er hat in den 70er Jahren das Hakkani-Netzwerk gegründet, eine der mächtigsten und gefürchtetsten Gruppen des islamistischen Aufstands in Afghanistan. In der am Dienstag versendeten Mitteilung der Taliban gab es keine Angaben über Hakkanis genauen Todeszeitpunkt oder darüber, wo er starb. Nach verschiedenen Quellen war er Ende 70.
Das Hakkani-Netzwerk ist verantwortlich für einige der grausamsten Anschläge in Afghanistan. Laut deutschen Sicherheitskreisen stand es auch hinter dem schweren Anschlag vor der deutschen Botschaft in Kabul im Mai 2017. Damals waren mindestens 90 Menschen getötet und mehrere Hundert verletzt worden.
In den 80er Jahren half Hakkanis Netzwerk dem US-Geheimdienst CIA, die Sowjets aus Afghanistan zu vertreiben. Der ehemalige US-Kongressabgeordnete Charlie Wilson nannte Hakkani einmal die „personifizierte Güte“. Hakkani besuchte sogar das Weiße Haus, als Ronald Reagan US-Präsident war. In jener Zeit entstanden auch enge Verbindungen mit dem pakistanischen Geheimdienst ISI.