Über zwei Millionen Menschen : Latino-Staaten beraten über Flüchtlingswelle aus Venezuela
Quito (dpa) - Angesichts der stark steigenden Zahl von Flüchtlingen aus Venezuela haben Vertreter mehrerer lateinamerikanischer Staaten über gemeinsame Maßnahmen beraten.
„Wir müssen die Krise sichtbar machen und die finanziellen Hilfen in die richtigen Wege leiten“, sagte der geschäftsführende Außenminister von Ecuador, Andrés Terán, am Montag zu Beginn des zweitägigen Treffens von Repräsentanten aus einem Dutzend Staaten in Quito.
Das einst reiche Venezuela steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Für das laufende Jahr rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer Inflationsrate von einer Million Prozent. Außerdem könnte die venezolanische Wirtschaftsleistung um 18 Prozent einbrechen. Aus Mangel an Devisen kann das erdölreichste Land der Welt kaum noch Lebensmittel, Medikamente oder Dinge des täglichen Bedarfs einführen.
Nach Angaben der Vereinten Nationen haben bereits mindestens 2,3 Millionen Menschen das Land verlassen. Die venezolanische Opposition geht sogar von bis zu vier Millionen Flüchtlingen aus. Das wären über zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Oft legen die Migranten Hunderte von Kilometern zur Fuß zurück, schlafen im Freien und haben auf ihrem Weg nicht genug zu essen und zu trinken.