Fantasievoller Protest Trump als Baby und auf Gold-Klo in London

London · Auf fantasievolle Weise haben Demonstranten am Dienstag in London ihrem Unmut über den Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump Luft gemacht.

Trump als Baby und auf Gold-Klo in London
Foto: dpa/Jacob King

Sie bereiteten einen Protestballon in Form eines riesigen Trump-Babys in Windeln vor, um ihn am Parlament aufsteigen zu lassen. Nicht weit davon entfernt - am Trafalgar Square - bauten sie eine knapp fünf Meter große sprechende Donald-Trump-Figur auf, die mit heruntergelassener Hose auf einer Goldtoilette sitzt.

Dort wurden Tausende Demonstranten erwartet, einige Medienberichte gingen sogar von bis zu 250 000 Menschen aus. Die Organisatoren werfen Trump Sexismus und Rassismus vor. Als Redner hat sich auch der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, angemeldet. Aus Protest gegen den US-Präsidenten war er dem Staatsbankett zu Ehren Trumps am Montagabend im Buckingham-Palast fern geblieben.

Trump hatte sich zu Beginn seines Besuchs bereits ein Twitter-Scharmützel mit Londons Bürgermeister Sadiq Khan geliefert. Ärger verursachte der US-Präsident auch, weil er - entgegen diplomatischen Gepflogenheiten - für den britischen Ex-Außenminister Boris Johnson als Nachfolger der scheidenden Premierministerin Theresa May geworben hatte.

Trump als Baby und auf Gold-Klo in London
Foto: dpa/David Mirzoeff

May hatte vor etwas mehr als einer Woche ihren Rücktritt als Parteichefin angekündigt. Drei Mal war sie zuvor mit ihrem Abkommen über den EU-Austritt im Parlament gescheitert. Bis Ende Juli soll sie von ihrem Nachfolger auch als Regierungschefin abgelöst werden. Ein gutes Dutzend Bewerber hat bereits den Hut in den Ring geworfen.

Trump twitterte fast überschwänglich, sein Besuch in London laufe sehr gut. Die Queen und die gesamte Königsfamilie seien „fantastisch“ und die Verbindung zu Großbritannien sei sehr stark.

Am Dienstag diskutierten May und Trump mit Wirtschaftsbossen aus beiden Ländern über die ökonomischen Beziehungen. May sprach von „großen Chancen“ für beide Länder, in Zukunft zusammenzuarbeiten. Am Nachmittag wollten beide gemeinsam vor die Presse treten.

(dpa)
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