Insel Juist „eingefroren“ : Trotz steigender Temperaturen noch kein Frühling in Sicht
Offenbach (dpa) - So sehnsüchtig es viele Menschen erwarten: Nach dem kalten Start in den März lässt der Frühling fast überall in Deutschland weiter auf sich warten.
„Zuerst muss noch der Winter weggeräumt werden“, sagte der Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Samstag. Über das Wochenende könne es auf den Straßen wegen Schnee oder überfrierender Nässe fast überall in Deutschland weiter glatt sein.
Bei Schnee liegengebliebene Lastwagen blockierten am Samstag in Osthessen über Stunden hinweg Autobahnen, kilometerlange Staus waren die Folge. Vor allem am Kirchheimer Dreieck stellten sich zahlreiche Sattelschlepper quer. Viele hatten lediglich auf den Antriebsrädern Winterreifen und mussten mühsam freigeschleppt werden. Am Frankfurter Flughafen konnten elf Maschinen nach Angaben des Flughafenbetreibers Fraport am Samstag wetterbedingt nicht starten.
Beim Autobahnkreuz Köln-Nord wurde ein 50 Jahre alter Lkw-Fahrer in der Nacht auf Samstag verletzt, als sein Lastwagen auf der schneebedeckten A57 umkippte.
Ihre Freude am winterlichen Wetter hatten die Gäste in Bergregionen wie dem Harz. „Ski und Rodel gut“, hieß es aus Braunlage. „Der Ort ist voll, es läuft sehr gut“, sagte eine Mitarbeiterin des örtlichen Tourismusbüros. Die anhaltende Kälte machte einen besonderen Freizeitsport möglich: das Eisklettern. Weil Eis leicht breche, sei es unberechenbarer als das Klettern am Fels, sagte Ilja Schicker aus Wernigerode, der den mit Eis bedeckten Romkerhaller Wasserfall bestieg.
Die Kehrseite der Dauerkälte bekamen Gäste der Ostfriesischen Inseln bei der An- und Abreise zu spüren: Auch am Samstag blieb der Fährverkehr nach Baltrum, Spiekeroog und Wangerooge eingestellt. Auch bei den Elbfähren in Niedersachsen gab es Einschränkungen.