Insektennudeln gibt es jetzt auch in deutschen Supermärkten
Erstmalig in Deutschland startet der Verkauf von Lebensmitteln mit Insektenproteinen. Was das soll und wie das schmeckt - wir haben den Test gemacht.
Düsseldorf. Der Satz „Made in Germany“ bekommt ab sofort einen neuen Sinn. Gemeint ist nicht mehr nur das englische Wort „Made“ = gemacht. Made ist bekanntlich auch ein deutsches Wort für Insektenlarve. Und so ist dieses „Made in Germany“ nun auch in dem Sinne zu verstehen, dass erstmals in Deutschland produzierte Nahrungsmittel mit verarbeiteten Insektenproteinen verkauft werden. Eben das wurde am Freitag beim Düsseldorfer Handelsriesen Metro vorgestellt. (Was Metro mit all dem zu tun hat, lesen Sie im Infokasten).
Noch bevor Daniel Mohr, Gründer des Pforzheimer Unternehmens „Plumento“, den zahlreichen Journalisten die von ihm auf den Markt gebrachten Insekten-Lebensmittel zur Verköstigung anbietet, erklärt er, was das Ganze eigentlich soll. Die Weltbevölkerung werde in den nächsten Jahrzehnten auf neun Milliarden Menschen anwachsen, sagt er. Gleichzeitig steige die Nachfrage nach tierischem Protein in der menschlichen Ernährung. Und das habe Konsequenzen für Umwelt und Klima. Insekten böten da als Proteinlieferant Vorteile: Sie benötigen viel weniger Futter und Platz, um die gleiche Menge an Proteinen zu liefern als Schweine oder Rinder. Gleichzeitig erzeugen sie nur einen Bruchteil an Treibhausgasen.
Da sei es an der Zeit, die Essgewohnheiten zu ändern, um die Ressourcen zu schonen. „Wir wollen unseren Teil dazu beitragen und den kulinarischen Blick auf Insekten als Lebensmittel in der westlichen Welt verändern“, sagt Mohr. Ihm ist bewusst, dass dafür mentale Hürden überwunden werden müssen. Er weist aber auch darauf hin, dass Insekten derzeit von etwa zwei Milliarden Menschen weltweit regelmäßig verzehrt werden, in Asien, Afrika und Lateinamerika. Andererseits esse man ja auch bei uns Shrimps, Hummer oder Schnecken.