Separatisten behindern Rettungsarbeit nach Beben in Pakistan
Islamabad (dpa) - Nach dem für Hunderte Menschen tödlichen Erdbeben in Pakistan behindern Angriffe militanter Separatisten die Rettungsarbeiten in dem schwer zugänglichen Katastrophengebiet.
Ein Hubschrauber mit dem Chef der nationalen Katastrophenschutzbehörde (NDMA) sei auf dem Weg in die Erdbebenregion mit Raketen beschossen worden, sagte der Sprecher der paramilitärischen Grenztruppen in der südwestlichen Provinz Baluchistan, Khan Wasseh. Die beiden Geschosse hätten den Helikopter verfehlt, niemand sei verletzt worden. Bei dem Beben starben mindestens 370 Menschen.
Aus Militärkreisen hieß es, Separatisten hätten 20 Kilometer nördlich des am schwersten betroffenen Ortes Awaran ein Rettungsteam der Armee angegriffen. Niemand sei dabei getötet worden. Ein Sprecher der Befreiungsfront Baluchistans namens Gohram Baloch hatte zuvor mit Angriffen auf Regierungsvertreter gedroht. Der Ministerpräsident Baluchistans, Abdul Malik Baloch, appellierte an die Rebellen, keine Hilfskonvois anzugreifen.
Innenminister Chaudhry Nisar Ali Khan sagte, Hilfslieferungen mit Lebensmitteln und Medikamenten verzögerten sich. Die Rettungskräfte - darunter mehr als 1200 Soldaten - schränkten ihre Bewegungen nach dem Beschuss des Hubschraubers ein. An Bord des Helikopters war neben dem NDMA-Vorsitzenden, Generalmajor Saeed Aleem, auch der Armeekommandeur für Baluchistan, sagte Wasseh. Sie seien auf dem Weg nach Awaran gewesen, einer Hochburg separatistischer Rebellen.