Gesine Schwan: Die ewige Kandidatin

Gesine Schwan ist so etwas wie die ewige Kandidatin. 1999 wollte die Sozialdemokratin EU-Präsidentin werden - das ging daneben. 2004 scheiterte sie bei der Bundespräsidentenwahl knapp an der Mehrheit von Union und FDP, die Horst Köhler durchsetzte.

Die Niederlage hat ihr offenbar derart gefallen, dass sie nun ihre erneute Kandidatur für 2009 ins Gespräch brachte. Ob die SPD-Spitze ihren Wunsch unterstützt, bleibt aber bewusst offen: Die SPD lässt Gesine Schwan, die am Donnerstag 65 Jahre alt wird, sich sozusagen am Spielfeldrand warmlaufen; ob es zur Einwechslung kommt, soll entschieden werden, wenn Köhler Ende Mai seine Entscheidung über eine erneute Kandidatur bekannt gibt.

Das Spiel birgt Risiken: Falls - wie erwartet - Union und FDP ihre Mehrheit in der Bundesversammlung verlieren, bleibt die Politologin auf die Stimmen der Grünen und Linken angewiesen. Und ein von den Linken gewähltes Staatsoberhaupt würde die Republik wohl in wochenlange mediale Tumulte stürzen.

Ein Trost allerdings bleibt Gesine Schwan. Auch wenn’s wieder nichts wird, Präsidentin bleibt sie auf jeden Fall: der deutsch-polnischen Hochschule Viadrina in Frankfurt.

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