Alf-Darsteller Michu Meszaros gestorben
Budapest (dpa) - In das Leben als Bühnenkünstler wurde Michu Meszaros gewissermaßen hineingeboren. Seine beiden etwa 104 Zentimeter großen Eltern spielten in Budapest an einem Theater mit Kleinwüchsigen, die man damals Liliputaner nannte.
Auch der kleine Michu, der 1939 zur Welt gekommen war, nahm bald Unterricht an einer Schule, die Jonglage, Akrobatik und Pantomime lehrte. Als außerirdisches Zottelmonster Alf aus der gleichnamigen TV-Serie wurde der gebürtige Ungar, der eigentlich Mihaly Meszaros hieß, einem Millionenpublikum erst Jahre später bekannt. Er starb im Alter von 76 Jahren, nachdem er zuletzt in einem Krankenhaus in Los Angeles behandelt worden war.
Als Akrobat, Clown und Koch tourte Meszaros mit einem Zirkus durch Osteuropa, bevor er sich als Teenager dem US-Zirkus Barnum and Bailey anschloss. Dort spielte der 84 Zentimeter große Meszaros unter anderem einen David, der gegen Goliath kämpft, verschwand in einer winzigen Kabine, um als Superman in Erscheinung zu treten oder verbog Gewichte von Gewichthebern. Für eine Wildwest-Nummer hockte er sich im Cowboy-Outfit auf eine glitzernde Postkutsche oder erschien mit Ponys und einer Peitsche, die um ein Vielfaches länger war als er selbst.
„Ich will wie eine erwachsene Person, nicht wie ein Kind oder ein Haustier behandelt werden. Ich bin ein Mensch“, sagte Meszaros dem „People“-Magazin einmal. Aus einer Partnerschaft mit der kleinwüchsigen, ebenfalls aus Ungarn stammenden Zirkusdarstellerin Juliana wurde nichts: Der trinkende und rauchende Meszaros mit dem verdorbenen Humor gefiel ihr nicht. Doch der Zirkus blieb sein Traum: „Es ist schön, schön und noch schöner. Wenn es mir keinen Spaß machen würde, könnte ich hier nicht sein.“ Manchmal fühle er sich aber auch allein.