Wuppertal Wupotaer wird bekannter in China

Die Bergische Metropole streckt ihre Fühler auch in diesem Jahr nach Dongguan aus. Ziel: Mehr Investoren, mehr Touristen.

Wuppertal: Wupotaer wird bekannter in China
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Wuppertal heißt auf chinesisch „Wupotaer“. Zwar hält sich der Bekanntheitsgrad der Metropole des Bergischen Landes in China noch in überschaubaren Grenzen, aber im Verlauf der vergangenen Jahre ist „Wupotaer“ zumindest für die fünf Millionen Einwohner von Dongguan in Südchina kein weißer Fleck mehr auf der Landkarte.

Wuppertal und Dongguan verbindet eine Städtepartnerschaft und sie stehen über einen Austausch von Verwaltungsmitarbeitern in Verbindung. Darüber wird auch in den chinesischen Medien intensiv berichtet. Zudem wird in diesem Jahr erneut eine Wuppertaler Delegation nach Dongguan reisen sowie andere Städte im Süden Chinas besuchen.

„Der genaue Termin der Reise steht noch nicht fest, aber unser Ziel wird es auch in diesem Jahr sein, persönliche Kontakte aufzubauen und zu vertiefen, um für Wuppertal als Stadt für chinesische Investoren zu werben“, sagt Stadtdirektor Johannes Slawig. . Zurzeit laufen bereits die Vorbereitungen für den nächsten Besuch. Nancy Wilms, Mitarbeiterin des Wuppertaler China Competence Centers, hält sich für einige Monate im Rahmen eines Mitarbeiter-Austausches der Verwaltungen beider Städte in Dongguan auf.

Die Bedeutung der Chinesen für die Wuppertaler Wirtschaft wächst. „43 chinesische Unternehmen haben sich inzwischen bereits am Standort Wuppertal angesiedelt“, sagt Hanno Rademacher vom China Competence Center, der von einer wachsenden chinesischen Gemeinde in Wuppertal spricht. 600 Studenten sind an der Bergischen Universität immatrikuliert und bilden eine der größten ausländischen Studentengruppen.

Johannes Slawig, Stadtdirektor

Die Chinesen in Wuppertal werden am 21. Januar in den Räumlichkeiten der Mensa gemeinsam das chinesische Neujahrsfest feiern. Unterstützung für dieses Fest sagte bei seinem Antrittsbesuch im Barmer Rathaus auch Generalkonsul Haiyang Feng der chinesischen Gemeinde zu.

„Die chinesische Kultur sieht die strikte Trennung wirtschaftlicher und kultureller Themen, wie man sie bei uns kennt, so nicht vor“, sagt Rademacher. Auf dem Programm der Wuppertaler Delegation werden daher auch kulturelle Themen stehen. Und da hat Wuppertal mit Friedrich Engels, dessen Namen jeder Chinese aus dem Schulunterricht kennt, ein Alleinstellungsmerkmal zu bieten.

„Ein weiteres Ziel der Reise wird es sein, für den Tourismus in Wuppertal zu werben. Wir werden über das Engels-Jahr 2020 informieren und über unsere Pläne für das Historische Zentrum“, sagt Johannes Slawig. Schon heute sei Wuppertal nicht mehr ausschließlich ein Reiseziel für chinesische Geschäftsleute, sondern auch für reine Touristen. „Das steckt noch in den Kinderschuhen, aber es wird mehr.“

Zum Ende des vergangenen Jahres hatten die Wuppertaler zuletzt auf der Messe „Western China International Fair“ für das Engels-Zentrum als Ausflugsziel geworben.

Ihre Aktivitäten wollen die Wuppertaler auf die Stadt Dongguan und den Süden Chinas konzentrieren. Angesichts der Größenordnungen des Landes würde die Gefahr bestehen, sich zu verzetteln. Deshalb konzentriert sich das Interesse der Wuppertal auf eine Region, in der ebenfalls die Automotiv-Industrie eine wichtige Rolle spielt. „Was unsere Beziehungen zu China angeht, müssen wir uns hinter Köln und Düsseldorf nicht verstecken und sind im Vergleich zu den meisten anderen Städten sehr gut aufgestellt“, Slawig.

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