Cafés mit Tradition Torten und Pfannekuchen locken ins Café am Norrenberg

Wuppertal · Inhaberin Argyris-Weiser sagt: Allein Kaffee und Kuchen geht heutzutage nicht mehr.

 Regine Argyris-Weiser zeigt eine der traditionellen Torten.

Regine Argyris-Weiser zeigt eine der traditionellen Torten.

Foto: Schwartz, Anna (as)

„Die Tradition will ich mir hier erst noch aufbauen“, erklärt Regine Argyris-Weiser, seit Januar 2013 Inhaberin des Cafés am Norrenberg, fügt aber lächelnd hinzu: „Dafür gibt es hier bei mir Torten mit Tradition.“ Stimmt: denn sie bezieht die hinreißenden Sahne-, Nuss- und Obst-Kreationen von Stefan Haas, dem Tortenkünstler, der früher selbst oben auf dem Barmer Werth als Nachfolger seiner Eltern ein Spitzen-Café betrieben hat. Nach der Übernahme mit der Pralinen-Manufaktur Rübel beliefert der an der Schwanenstraße ansässige „Tortenkönig“ seit Beginn das Café am Norrenberg und vorher auch das damals ebenfalls von Regine Argyris-Weiser geleitete Café am Klinikum. „Stefan Haas stellt auch die Pralinen für seine Torten selbst her“, verrät die Inhaberin.
„Schauen Sie sich um, das ist doch hier eine wahre Oase“, sagt die Inhaberin, die allerdings von der für einen Friedhof typischen Ruhe umgeben ist. Doch ihr Café ist absolut kein Ort, an dem sich ausschließlich Trauergesellschaften nach der Bestattung treffen. Da die großzügige Terrasse 60 Personen Platz bietet und im Inneren des Cafés 80 Besucher bewirtet werden können, werden mit Hochzeiten und Taufen auch fröhliche Feste gefeiert.

Aber nicht nur das: „Wir öffnen von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr und beginnen mit einem Frühstückangebot mit Rührei und allem was dazu gehört. Sie können hier auch zu Mittag essen, bekommen Salate, hausgemachte Suppen und meine besondere Spezialität: Pfannkuchen in allen Variationen“, berichtet Argyris-Weiser stolz und schaut zufrieden lächelnd auf die inzwischen 95 Jahre alte Elfie Theisen und ihre Begleiterin Monika Hausmann, die wieder eigens aus Elberfeld zum Norrenberg gekommen sind, um sich an den „sagenhaften“ Pfannkuchen zu erlaben. „Wir sind sehr gern hier“, versichern die Damen zwischen zwei Bissen.

„Ein Café, das sich am Nachmittag auf Kaffee und Kuchen beschränkt, kann heutzutage nicht mehr existieren“, verrät die Dame des Hauses und verweist – wie auch die meisten der hier vorgestellten Cafés – auf das Geschäftsprinzip der heutigen Kaffeehäuser.

Den Käsekuchen backt
die Inhaberin selber

Insgesamt acht freundliche, fleißige Servicekräfte kümmern sich am Norrenberg um das Wohl der Gäste, zu denen auch „normale“ Spaziergänger gehören, die im Murmelbachtal unterwegs waren. Wie auch um Friedhofsbesucher, die die Gräberreihen Angehöriger besucht oder gepflegt haben und anschließend Kaffee und Kuchen („Den beliebten Käsekuchen backe ich selber“, so die Inhaberin) genießen wollen. Oder die Damenrunde, die an nahezu jedem Sonntagmorgen zum „alkoholfreien“ Frühschoppen kommt.

Regine Argyris-Weiser liebt den Kontakt zu ihren Mitmenschen, so wie beispielsweise auch in ihrem früheren Beruf als Pharma-Referentin. „Im Umgang mit Ärzten hatte ich es auch schon mal mit schwierigen Menschen zu tun. Aber das ist hier nicht der Fall. Hier habe ich ausschließlich nette Gäste“, stellt Argyris-Weiser fest und schließt damit auch die durstigen Vierbeiner ein, die, auch wenn sie des Lesens unkundig sind, am Eingang herzlich willkommen geheißen werden. „Bei uns hier sollen sich alle wohlfühlen.“

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