Ähnliches galt für Mitbewerber Lidl: Wo sich am Hofkamp normalerweise im Kühlregal frische Vollmilch und die Kartons mit fettarmer Milch befinden, herrschte gähnende Leere. Nicht anders sah es an der Filiale Hofkampf aus. "Wo finde ich denn bei Ihnen Milch?", fragte Sonja Nattwig höflich. "Die Bauern streiken. Wir haben auch keine Vorräte an H-Milch", lautet die lapidare Ansage einer Mitarbeiterin, die "das heute schon hundertmal" gefragt worden ist.

Auch bei der Filiale Bissingstraße das gleiche Bild: die entsprechenden Flächen waren ratzeputz leer. "Dann geh’ ich eben zu Akzenta", so Bärbel Christ. Die Mutter von drei Kindern braucht "Milch für ganz viele Sachen im Haushalt: morgens fürs Müsli und die Kakao-Getränke und natürlich meinen Kaffee."

Tatsächlich war in allen Akzenta-Filialen Milchkauf problemlos möglich. "Wir waren gut bevorratet", erklärte Daniela Graf, in der Dependance Am Stationsgarten für Molkereiprodukte zuständig, auf Nachfrage. Allerdings wurde sie nicht so mit Frischmilch bestückt, wie bestellt. "Für Voll- und fettarme Milch hatte ich je 15 Kartons geordert, bekam aber bloß fünf beziehungsweise acht."

Ohne Milch mussten sie und ihre Kollegen aber niemanden nach Hause schicken. So erging es auch den Mitarbeitern von Edeka-Tröltzsch an der Kaiserstraße: sowohl teurere Marken wie Weihestephan, Bio-Milch als auch die preiswerten Eigenmarken waren gestern vorrätig. Und auch bei den Plus-Filialen herrschte in Sachen Milch kein Engpass.

"Wir zahlen den Milchbauern schon längst faire Preise. Unsere Lieferanten streiken deshalb nicht", konnte Frank Lukoschus seine Kunden bei Denns Biomarkt mit Bestem von glücklichen Kühen zufrieden stellen. "Wir sind von dem Streik nicht betroffen."